Malaysia im Schnellverfahren

Singapur empfängt uns frühmorgens. Es ist noch nicht mal sieben Uhr. Meine Mitreisenden und ich strecken am Gepäckband unsere müden Glieder in alle Richtungen. Der 13 Stunden Flug von Frankfurt ans gefühlte andere Ende der Welt macht sich in der „Holzklasse“ doch bemerkbar. Trotz sehr zuvorkommenden Service von Singapore Airlines lässt sich der eingeschränkte Bewegungsradius nicht weg mogeln und so sehen wir, einige mehr andere weniger, noch ein bisschen zerknittert aus.

Beim Raustreten aus dem Flughafengebäude sind wir aber schnell hellwach. Vorfreude und Aufregung machen sich ob der 30 Grad warmen Außentemperaturen, der leichten Brise und der für uns Europäer nicht bekannten sehr feuchten Luft breit. Wir haben den 2. Dezember, der erste Adventsonntag liegt hinter uns.

Mein Schiff 1

Mein Schiff 1

Kreuzfahrt Asien mit Malaysia / Mein Schiff 1

Ich und eine kleine Gruppe österreichischer und deutscher Kollegen verbringen einen Teil der Vorweihnachtszeit an Bord der Mein Schiff 1 vor der Malaiischen Halbinsel.  Die 7-tägige Route führt uns von Singpur durch die  Straße von Malakka  nach  Kuala Lumpur, weiter auf die Insel Langkawi  in der Andamanensee und ins thailändische Phuket, von dort nach Penang ins lebhafte Georgetown und zurück nach Singapur.

Malaiische Halbinsel (Westen)

Malaiische Halbinsel (Westen)

Kreuzfahrtroute Asien mit Malaysia

Kreuzfahrtroute Asien mit Malaysia

Singapur

Nach dem Check-in auf unserem schwimmenden All-Inklusive Hotel und zieht es eine Handvoll von uns aber sogleich runter vom Schiff und rein nach Malaysia. Die Zeitspanne bevor wir in See stechen ist kurz und wir wollen rein schnuppern ins Fernöstliche.

Wie bekommt man einen Eindruck von der Löwenstadt Singapur? Ohne Frage: Am Besten von oben! Am Besten vom Marina Bay Sands Hotel.

Marina Sands Bay Hotel in Singapur

Marina Sands Bay Hotel in Singapur

Schon vom Schiff aus konnte man den Aussichtsturm, der sich als Hotel tarnt, sehen. Und wenn wir ehrlich sind, sprechen wir nicht von einem Aussichtsturm. Es sind drei. Gekrönt von einer schiffsähnlichen Konstruktion, die den weltgrößten Infinitypool der Welt beherbergt (mit 146 Meter Länge) und einen Rundum-Blick auf die Stadt aus knapp 200 Metern Höhe erlaubt.

Singapur von oben

Singapur von oben

Trunken von der Aussicht zieht es uns wieder in ein Hotel. Wobei das Interesse weniger dem Hotel denn mehr der berühmt-berüchtigten „Long-Bar“ gilt.

Hier heißt es, wurde der Singapore Sling erfunden.

Den fruchtig-süßen Cocktail bekommt man mit einem Sack voll Erdnüssen serviert.

Singapore Sling in der Long Bar im Raffles Hotel

Singapore Sling in der Long Bar im Raffles Hotel

Die Tradition erfordert es die Schalen der Nüsse einfach auf den Boden zu werfen. Und so tun wir das dann auch. Am Weg zum Schiff schlendern wir entspannt durch Little India und saugen das Flair und die Andersartigkeit in uns auf. Die Reise wird gut. Das wissen wir schon jetzt.

Blumenstand in Little India Singapur

Blumenstand in Little India Singapur

Von Hafen zu Hafen

Anderntags sind wir schon wieder viele viele Seemeilen weiter. Unser Kapitän Rolf Noack schippert uns des nächtens von Hafen zu Hafen, still und stetig, beinahe unscheinbar. Beim morgendlichen Blick aus meinem Außenkabinen-Fenster überrascht mich jedes Mal ein neuer Hafen inklusive neuem Landschaftsbild.

Sonnenaufgang Malaysia

Sonnenaufgang Malaysia

Obwohl wir doch in der gleichen Ecken auf den Weltmeeren kreuzen hat jede Anlegestelle seine Eigen- und Besonderheit. Mal ist es ein grotesker, fast hässlicher Industriehafen mit Schiffskränen und unzähligen Containern, in deren die Schiffsfracht auf die Straße von Malakka wartet. Und doch ist eben dieser Hafen Port Klang der größte Schiffshafen der Welt und der Vorhof zur aufregenden Metropole Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias.

Dann ist es die Urlaubsinsel Phuket in Thailand, an der wir vor der Insel Anker setzen müssen und erst per Tenderboot am Patong Beach Strand- und Urlaubsflair spüren dürfen. Nur kurz, denn die bunten Longtailboote im Phang-Nga-Marine Nationalpark warten schon darauf uns durch bizzare und wahrlich atemraubende Wasserlandschaften zur James Bond Insel zu schippern und danach einen Buddha Tempel besichtigen

James Bond Island voraus

James Bond Island voraus

Liegender Buddha im Tempel auf Phuket

Liegender Buddha im Tempel auf Phuket

Langkawi per Bike

Und dann ist es Langkawi, eine der 99 Kalksteininseln in der Andamensee, an der wir anlegen. Bei Sonnenaufgang an Deck erkennt man schon die tropisch grünen Mangrovenwälder und den Gipfel des Gunung Mat Cincang. Die prognostizierten 35 Grad freuen alle Bordgäste, die einen entspannten Badetag an einem der schönen Sandstrände planen, während ich gerade mein Mountainbike entgegennehme und den Wettergott um Milde anbete.

Ready for Biking auf Langkawi

Ready for Biking auf Langkawi

Mit einer Gruppe weiterer sportfanatischer Gäste werden wir zusammen mit Daniel, unserem heutigen Bikeguide, die Insel per Rad erkunden. 

Etwa zweieinhalb Stunden radeln wir aufgefädelt wie eine Perlenkette, linksfahrend! vom Hafen aus durch den Urlaubsort Cenang und am Flughafen vorbei. Auf einer hügeligen und entsprechend schweißtreibenden Straße gelangen wir zum Touristendorf Oriental Village. Dort wechseln wir unser Gefährt und steigen in eine, von der österreichsichen Firma  Doppelmeyr gebauten, Seilbahn.

Seilbahn Doppelmeyer Oriental Village Langkawi

Seilbahn Doppelmeyer Oriental Village Langkawi

Die Cable Car bringt uns 700 Meter nach oben auf den Mount Cunung Mag Cincang, den zweit höchsten Berg der Insel und belohnt uns mit einer Aussicht deluxe.

Aussicht Langkawi (Skybridge)

Aussicht Langkawi (Skybridge)

Unser Rückweg führt durch Reisfelder und kleine Dörfchen, in denen wir  von kleinen und großen Einheimischen gleichermaßen freudig begrüßt und angefeuert werden. Ein paar Kopfschüttler sind allerdings auch unter ihnen. Die halbe Stunde am Strand von Chenang und das zugegebenermaßen nicht erfrischende Bad im Meer machen alle Strapazen vergessen. Zudem wird die Pasta später beim Italiener an Bord doppelt so gut schmecken.

Strand Langkawi Badestopp

Strand Langkawi Badestopp

So ein Seetag ist was Feines

Vergleichsweise sorglos ist ein Seetag an Bord der Mein Schiff 1. Das Premium All Inklusive Paket und die vielen verschiedenen Annehmlichkeiten in unserem schwimmenden Luxushotel lassen mich nach weiteren Seetagen sehnen und an eine Transatlantiküberfahrt denken, bei der 6 Seetage in Folge einem das Schiff wohl wirklich genießen lassen.

Pooldeck Mein Schiff 1

Pooldeck Mein Schiff 1

Wohlfühlen ist immerhin das Motto, das Credo der TUI Schiffsflotte, nicht umsonst heißen die Dampfer Wohlfühlschiffe. Wohlgefühlt habe ich mich in der Tat: Beim Morgensport im Fitnessstudio, beim A la carte Frühstück im Restaurant Atlantik, beim Sonnenbaden am Pooldeck, bei der Massage im Private Spa, beim Mittagessen am Grill, beim Lesen in der Himmel & Meer Lounge, beim Champagner Drinken in der X-Lounge…..und das alles gibt es selbstverständlich mit Meerblick!

Relaxen in der Himmel und Meer Lounge Mein Schiff 1

Relaxen in der Himmel und Meer Lounge Mein Schiff 1

Massage im Private SPA

Massage im Private SPA

Frühstück

Frühstück

Penang – Insel mit 2 Gesichtern

Gegen Ende der Reise erwartet uns Penang. Die Einheimischen nennen die Insel liebevoll Malaysia im Kleinformat.

Guten Morgen Penang

Guten Morgen Penang

Der Insel sieht man die multikulturelle Lebhaftigkeit erst an wenn man seinen Fuß nach Georgetown setzt.

Georgetown Penang

Georgetown Penang

Georgetown ist heiß, laut, eng und voller quirliger Menschen; bunt, duftend nach Räucherstäbchen und Curry. Ein Mix aus geschichtsträchtige Bauwerke aus der Kolonialzeit neben asiatischen Tempelanlagen und muslimischen Moscheen.

Beeindruckt sind wir von der Khoo Kongsi, die „Drachenberghalle“, das bekannteste und größte Clanhaus der Insel. Man kann sich gar nicht sattsehen an den kleinen Shops, die exotische Gewürze und Speisen anbieten, an den Geschäften mit bunten Stoffen und Kleidung und dem Treiben, das sich an jeder Ecke abspielt.

Kong Si Halle

Khoo Kongsi, die „Drachenberghalle“

Schnell wird klar warum die Hauptstadt Penangs 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde und Lonley Planet sie zu einem der 10 Must-sees 2016 gekürt hat.

Der Rest der Insel zeigt uns dann noch ein anderes Gesicht. Den tropischen Gewürzgarten, der im nordwestlichen Teil der Insel liegt, erreichen wir nach einem 30-minütigen Bustransfer vorbei an scheinbar unberührten Stränden, Reisfeldern und grüner Natur. Vor Ort begeben wir auf eine Reise durch den Tropical Spice Garden mit all seinen unterschiedlichen Pflanzenarten und exotischen Gewürzen.

Gewürze im Tropical Spice Garden

Gewürze im Tropical Spice Garden

Wir erfahren, welches Gewürz für welches Gericht benötigt wird. Wir saugen die Informationen auf, denn gleich anschließend begeben wir uns in die Cooking School, wo uns unsere malaiische Kochlehrerin Rohana zeigt wie man typisches Chicken Curry und Fried Bananas zubereitet.

Cooking School

Cooking School

Beim anschließenden gemeinsamen Essen der selbstgekochten Speisen bekommen wir einen Eindruck wie gut Malaysia schmeckt.

Silvia und Rohana Cooking School Penang

Silvia und Rohana Cooking School Penang

Am Morgen ankern wir vor Singapur und haben einen wunderschönen Ausblick auf das Lichtermeer der Stadt, das sich vor uns auftut. Schmerzlich wird bewusst, dass die Kreuzfahrt ihrem Ende zu geht.

 

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