Zugegeben: Wir sind absolut flussverliebt. Und wo könnte eine Flusskreuzfahrt besser starten, als in der Stadt der Liebe: Paris. Acht Tage gleiten wir im Rahmen der Kreuzfahrt “La Belle France: Paris & Normandie” auf der Amadeus Diamond – ruhig und luxuriös – der Seine entlang westwärts bis zur Küstenstadt Le Havre und wieder zurück nach Paris.
Gleich mal vorweg: Wir waren wieder absolut begeistert, von der Route und dem Schiff, samt seines fantastischen Teams.
Im nachfolgenden Beitrag möchte ich euch die Route mit ihren Anlegestellen und den Ausflügen, die wir dort gemacht haben, vorstellen, aber vor allem möchte ich euch zeigen, wie toll so eine Flusskreuzfahrt ist und warum wir es eher als Städtereise bzw. Roadtrip mit einer Vielzahl von Annehmlichkeiten sehen.(Werbung)
Tag 1: Paris
Nur 75 Flugminuten sind es von München in die Stadt der Liebe. Wir haben uns für den Frühflug um 6:50 Uhr entschieden, da wir gleich am ersten Tag unserer Reise noch maximal in Paris eintauchen wollen. Die Koffer am Schiff abgegeben, starten wir zu Fuß, um die Stadt zu explorieren. Paris macht es uns leicht sich zu orientieren – wir sehen nämlich von der Amadeus Diamond aus direkt auf den gut 2,5 Kilometer entfernten Eiffelturm, unser erstes großes Highlight. Das Schiff liegt also perfekt, um die Stadt gehend zu erkunden.
24.000 Schritte und fünf Stunden später haben wir den Eiffelturm bestaunt, den Arc De Triomphe bewundert, sind die Champs Elysees entlang geschlendert und haben uns bei einem Einkehrschwung mit einem, na gut es waren zwei, Gläsern Champagner gestärkt.
Man kann natürlich an einem Halbtag nicht die ganze Stadt erkunden. Wir wissen aber, dass wir am Ende der Reise noch einen ganzen Tag in Paris zur Verfügung haben. Das beruhigt uns. Ans Ende der Reise wollen wir jetzt aber noch nicht denken, denn jetzt geht’s erst los. Also: Leinen los! Paris als Start- und Endpunkt einer Flusskreuzfahrt entfaltet vom Wasser aus seinen ganz besonderen Zauber. Schon beim Ablegen um 22 Uhr abends gleiten die Blicke gleich nochmal über die weltberühmten Wahrzeichen: den beleuchteten Eiffelturm, die eleganten Brücken, die Uferpromenaden voller Leben. Die Seine windet sich durch das Herz der Stadt und eröffnet immer neue Perspektiven auf Notre-Dame, den Louvre oder die Île de la Cité. Au revoir Paris, a bientot.

Tag 2: Conflans
Conflans-Sainte-Honorine empfängt uns an Tag 2 morgens mit maritimem Flair und geschichtsträchtigem Charme. Am Zusammenfluss von Seine und Oise gelegen, trägt die Stadt den Beinamen „Hauptstadt der Binnenschifffahrt“. Schon vom Deck aus fällt die Vielzahl vertäuter Lastkähne auf, von denen manche zu Wohnschiffen oder schwimmenden Museen umgestaltet wurden. Die Uferpromenaden laden zu Spaziergängen bzw. in meinem Fall zu einer morgendlichen Laufrunde ein, vorbei an Kapitänshäusern und kleinen Cafés mit Blick auf das Wasser. Über der Altstadt erhebt sich die Kirche Saint-Maclou, deren Turm seit Jahrhunderten Schiffern als Orientierungspunkt dient.
Conflans verbindet ruhige Flussidylle mit lebendiger Hafenatmosphäre.
Wir haben Conflans zu Fuß erkundet und ehrlich gesagt ist man hier auch schnell durch. Wer mehr erleben will, der entscheidet sich wahrscheinlich besser für einen Ausflug. Wer Ruhe sucht und es gerne gemütlich angeht und vielleicht auch das Schiff einfach mal genießen möchte, der fühlt sich hier bestimmt wohl.
Tag 3: Rouen
Schon beim Einlaufen nach Rouen entfaltet sich ein eindrucksvolles Panorama: historische Fachwerkhäuser, elegante Uferpromenaden und die majestätischen Türme der Kathedrale, die hoch über der Seine aufragen. Vom Schiff aus wirkt die Stadt wie ein lebendiges Freilichtmuseum, in dem Jahrhunderte französischer Geschichte sichtbar werden.
Rouen war einst bedeutender Hafen und Handelszentrum der Normandie, heute strahlt es eine Mischung aus mittelalterlichem Flair und moderner Lebendigkeit aus.
Spaziergänge führen durch enge Gassen, vorbei am Gros-Horloge und Plätzen voller Cafés. Und Shoppen kann man in Rouen auch ganz wunderbar. Und zwar modisches und kulinarisches. Wir lieben diese kleinen Patisserien, in denen wir uns traditionell eine kleine Auswahl an Pralinen für ein genüssliches Betthupferl in der Kabine besorgen.
Tag 4: Le Havre
Und schließlich am Meer. Schon morgens gibt’s kein Halten für mich und ich lauf von der Anlegestelle zwei Kilometer ans Meer. Le Havre markiert das Ende vieler Seine-Kreuzfahrten und öffnet den Blick auf den Atlantik. Für uns markiert es die Halbzeit, weil es ja wieder zurück nach Paris geht. Vom Schiff aus wirkt die Hafenstadt modern, weitläufig und von maritimer Dynamik geprägt. Als größter Seehafen Frankreichs beeindruckt sie mit Containerschiffen, Kais und weitem Himmel über der Küste.
Doch hinter der industriellen Fassade verbirgt sich eine Stadt mit besonderem Charme: das UNESCO-Weltkulturerbe von Auguste Perrets Nachkriegsarchitektur, die weiten Plätze und die markante Kirche Saint-Joseph mit ihrem leuchtenden Turm.
Ein Spaziergang führt von den Kais zum Meer, wo sich moderne Kultur, Hafenleben und Seeluft zu einem einzigartigen Erlebnis verbinden. Im Stadtinneren sollten man sich Le Volcan nicht entgehen lassen: Ein Theater in Form eines Vulkans von Architekt Oscar Niemeyer. Ringsherum laden kleine Lokale auf einen gemütlichen Einkehrschwung ein. Wir spazieren aber zurück aufs Schiff, weil wir nachmittags einen Ausflug zu den Klippen von Étretat gebucht haben. Dieses (sehr touristische) Örtchen ist 35 Minuten Busminuten vom Schiff entfernt. Neben dem Wohnhaus von Schriftsteller und Arséne Lupin-Schöpfer Maurice Leblanc beherbergt es auch die steilen, malerischen Felsklippen, die schon Claude Monet auf die Leinwand gezaubert hat. Die Felsen sind in der Tat schön, der Ort selber aber sehr überlaufen und unserer Meinung nach ein wenig „konstruiert“.
Tag 5: Die Normandie
Der Ausflug am nächsten Tag „Ganztagestour durch die Normandie“ hat uns da besser gefallen. Der bietet nämlich eine Cuvée aus Geschichte, Kultur und Kulinarik. Erster Stopp ist eine Calvados-Destillerie. Der Obstbrand (hergestellt aus Cidre) ist das bekannteste Getränk der Normandie.
Wir dürfen auf dem bezaubernden Anwesen Chateau du Breuil, viel über die Herstellung des Schnaps erfahren und natürlich auch verkosten.
Der berühmte Bayeux-Teppich in der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt. Im 11. Jahrhundert entstanden ist unser nächster Stopp. Er erzählt auf einer Länge von 70 Metern die Geschichte der normannischen Eroberung Englands im Jahr 1066. Wirklich beeindruckend. Im Schrittempo bestaunt man die fast 1000 Jahre alten Stickereien und lauscht gleichzeitig die Beschreibung der einzelnen Szenen via Headset. Nach dem Mittagessen – inkl. dem für die Normandie typischen Camembert und einer wunderbaren französtischen Tart de Citron, geht es weiter mit Geschichte. Ein Besuch in Longues-sur-Mer befindet sich eine der besterhaltenen deutschen Küstenbatterien aus dem zweiten Weltkrieg. Hier kann man die bewegte Kriegsgeschichte der Region spüren und den Ort der Landung der Alliierten in der Normandie, am sogenannten D-Day, begutachten.
Tag 6: Les Andelys
Les Andelys empfängt Flusskreuzfahrer mit idyllischem Charme: am Fuß steiler Kalkfelsen gelegen, überragt von der mächtigen Burgruine Château Gaillard, die Richard Löwenherz erbauen ließ. Die Seine schlängelt sich hier in eleganten Bögen durch die Landschaft, und vom Schiff aus wirkt der Ort wie ein malerisches Gemälde. Enge Gassen, kleine Kirchen und ruhige Uferpromenaden laden zu einem kurzen Spaziergang ein.
Gleichzeitig ist Les Andelys ein perfekter Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Giverny: Dort öffnet Monets Haus mit dem berühmten Seerosenteich ein Fenster in die Welt des Impressionismus – ein Höhepunkt für Kunst- und Naturfreunde gleichermaßen.
Auch wir haben uns für diesen Ausflug entschieden. Monets Haus ist nur wenige Kilometer mit dem Bus entfernt. Viele Busse finden übrigens den Weg dorthin – es ist also sehr viel los. Nichtsdestotrotz lohnt sich der Besuch des wohl berühmtesten Seerosenteichs und ein Rundgang in Monets Wohnhaus.
Tag 7: Paris
Wie schnell können eigentlich acht Tage vergehen? Wir sind schon wieder zurück in Frankreichs Hauptstadt und wieder starten wir gleich vormittags zu Fuß los. Am Programm stehen: Notre Dame, der Louvre und ein gemütlicher Schlenderer durch kleine Gässchen in der zweiten Reihe. Dort gibt es natürlich auch ein ofenfrisches Croissant zur Stärkung.
Am Nachmittag machen wir noch das Künstlerviertel bzw. den Hügel Montmatre unsicher.
Die Basilika Sacré-Cœur, das Moulin Rouge und einfach der Vibe in diesem spannenden Viertel sind wirklich bezaubernd. Mir persönlich gefällt ja Sacré-Cœur beispielsweise viel besser als Notre Dame. So herhaben wie sie da auf ihrem Hügel thront. Am Ende der Reise kehren wir also wieder nach Paris zurück – und spüren, dass kaum ein Ort besser geeignet ist, eine Kreuzfahrt zu beginnen und abzuschließen.
Tag 8: Paris
Die Nacht über haben wir in Paris “geankert”. Nach 30.000 Schritten untertags haben wir es nach dem Dinner allerdings nicht mehr in die Stadt geschafft. Bei Wein & Käse haben wir die Reise an Deck ausklingen und Revue passieren lassen mit dem Fazit: Die Flusskreuzfahrt auf der Amadeus Diamond durch die Normandie ist sehr abwechslungsreich. Von der Großstadt bis hin zu kleinen, lieblichen Örtchen ist alles dabei.
Die spannende Kultur, Geschichte und Kulinarik dieser schönen Region offenbaren jeden Tag neue Erlebnisse.
Die Stadt Paris hat einen ganz besonderen Zauber, der uns sofort in den Bann gezogen hat. Das Thema La Belle France wird von Amadeus Flusskreuzfahrten perfekt umgesetzt. Wie das Leben bzw. so ein Tag an Bord abläuft und wie die Amadeus Diamond so aussieht, verrate ich euch in einem weiteren Blogbeitrag. #staytuned. Falls ihr mehr zur Route und Kreuzfahrt wissen wollt, verlinke ich euch hier gleich mal zur Amadeus Seite>>.