Normalerweise dauert das klassische Heilfasten im Fastenhaus Losenstein zehn Tage. Wir haben uns für eine „Produktprobe“ entschieden und in einer fünf-tägigen (4 Nächte) Quickversion getestet, was Heilfasten mit unserem Körper und unserer Seele macht. Spoiler: die Ergebnisse haben nach den fünf Tagen unsere Erwartungen komplett übertroffen – in jeder Hinsicht. (Werbung)

Heilfasten
Bevor wir näher ins Fastenhaus Losenstein eintauchen, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich Heilfasten? Auf jeden Fall ist es mehr, als nur ein paar Kilos zu verlieren. Dieser Effekt ist bei uns natürlich auch erwünscht, aber es geht um viel mehr als das:
Heilfasten ist eine natürliche Methode zur Reinigung und Regeneration des Körpers durch den bewussten Verzicht auf feste Nahrung über einen bestimmten Zeitraum. Ziel des Heilfastens ist es, den Stoffwechsel zu entlasten, den Körper zu entgiften und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Fasten ist viel mehr als bloßer Nahrungsverzicht – es ist eine Einladung, Körper, Geist und Seele neu auszurichten. Eine Einladung, die wir mit großer Vorfreude, aber auch mit großem Respekt annehmen. Wir haben uns natürlich vor unserem Quick-Fasten Experiment auf der Webseite des Fastenhauses Losenstein eingelesen und folgende Informationen mitgenommen:
- Während der Körper zur Ruhe kommt, beginnt im Inneren ein natürlicher Reinigungsprozess: die Autophagie. Dabei werden alte Zellbestandteile abgebaut und wiederverwertet – ein körpereigener Frühjahrsputz, der Entzündungen hemmt, das Immunsystem stärkt und den Alterungsprozess verlangsamt.
- Fasten wirkt nicht nur körperlich. Es schenkt Abstand vom Alltag, bringt Klarheit in den Kopf und Ruhe ins Nervensystem. Die äußere Stille führt nach innen – zu Fragen wie: Was tut mir wirklich gut? Was darf gehen? So entsteht Raum für neue Gedanken, Lebensfreude und Gelassenheit. Alte Gewohnheiten verlieren an Bedeutung, Genussmittel wie Kaffee, Zucker oder Alkohol treten in den Hintergrund, und eine bewusste Beziehung zum Essen wächst.
- Fasten ist damit auch ein Neustart – ein liebevoller Weg, um achtsamer mit sich selbst umzugehen. Es reinigt nicht nur den Körper, sondern auch Herz und Seele. Wer sich darauf einlässt, erlebt oft ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit sich selbst und der Natur. In dieser Kombination aus Loslassen, Stille und Erneuerung liegt die eigentliche Kraft des Fastens: Es bringt uns zurück in die Balance – leicht, klar und voller neuer Vitalität.
Das sind doch tolle Aussichten. Bleibt nur zu hoffen, dass der Weg dorthin nicht zu steinig wird. Und Hand aufs Herz: wir würden uns natürlich auch freuen, wenn ein paar Kilos verloren gehen – wissen aber, dass das beim Heilfasten nicht das Hauptziel ist, sondern ein (zugegeben sympathischer) Nebeneffekt. Bevor ich am Ende des Blogbeitrags darauf eingehe, wie es uns bei den fünf Fasttagen gegangen ist und was sie bewirkt haben, möchte ich euch vorab die Umgebung, die Struktur und den Tagesablauf näher bringen.

Das Fastenhaus
Das Fastenhaus Losenstein bietet eine überschaubare, familiäre Atmosphäre – mit 18 Zimmern und Platz für rund 36 Gäste. Im Bereich Fitness und Bewegung steht ein Gymnastikraum inkl. Trainingsgeräte (z. B. Geräte von TechnoGym mit Laufband, Rad und Crosstrainer), zur Verfügung. Wellness kommt ebenfalls nicht zu kurz: Bio-Sauna, Dampfkammer, Infrarotkabine sowie ein chemiefreier Schwimmteich und eine großzügige Liegewiese bieten Erholung für Körper und Geist. Das Haus ist speziell auf Fastenprogramme ausgelegt (z. B. 10-Tages-Heilfasten, Quickfasten, Detox-Tage) und arbeitet mit individueller Begleitung, Vorträgen sowie einem Aufbautage-Konzept nach der Fastenzeit. Eigentümerin des Fastenhauses Losenstein ist Fr. Dr. Susanne Döberl. Die studierte Betriebswirtin hat die Einrichtung vor einem Jahr übernommen und hier etwas wirklich Spannendes (weiter-)entwickelt. Mit Ihrer Expertise zum Thema Fasten, ihrer Ausbildung zur Mentaltrainerin und ihrem Organisationstalent ist sie eine tolle Gastgeberin und empathische Fastenbegleiterin.


Die Umgebung
Wo liegt eigentlich das Fastenhaus Losenstein? Mitten im idyllischen Tal der Enns – genauer gesagt in 4460 Losenstein – in einer außergewöhnlich ruhigen und naturverbundenen Umgebung. Das Haus befindet sich auf rund 348 m Seehöhe, eingebettet zwischen bewaldeten Hügeln und dem Flusstal – eine Lage, die Schutz bietet, ein mildes Klima beschert und gleichzeitig Raum zur inneren Ruhe schafft. Genau was man beim Heilfasten will. Der Ort Losenstein selbst wird nicht umsonst als „Perle des Ennstals“ bezeichnet: kompakt, charmant und umgeben von Wäldern, Tälern und ruhigen Flussfugen. In der Tat sehr ruhig und sehr beschaulich. In Wahrheit der perfekte Ort, um zu fasten. Keine große Ablenkung, kein Halligalli. Vom Fastenhaus aus bieten sich kleine wie größere Spaziergänge an – etwa entlang der Enns oder hinauf in die sanften Höhenzüge rund um den Schieferstein. Auch die Geschichte ist allgegenwärtig: Die imposante Burgruine Losenstein thront über dem Ort, gewährt eindrucksvolle Ausblicke ins Tal und ist für uns immer ein guter Orientierungspunkt. Man erreicht sie vom Fastenhaus zu Fuß in ca. fünf Gehminuten. Die Ruine erinnert daran: Hier schlägt der Puls der Natur und der Geschichte zugleich – eine Umgebung, die besonders geeignet ist, um beim Fasten auch mental loszulassen und innerlich frei zu werden – ein richtiger Kraftplatz.
Die Lage des Fastenhauses ist ideal: nicht abgelegen im Sinne von „abgeschnitten“, sondern gut erreichbar – und doch mit genug Distanz zur Emsigkeit und Reizüberflutung, damit Körper und Geist zur Ruhe kommen können. In der Kombination von Flusstal, Bergblick, Waldnähe und leichtem Ortsanschluss steht hier ein echtes Rückzugs- und Regenerationsrefugium.

Der Start
Zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr finden wir uns im Fastenhaus Losenstein ein. Das ist auch so vereinbart und gewünscht, weil alle Teilnehmer des Heilfastenkurses in diesem Zeitfenster eintrudeln. Der Sinn dahinter: man startet gleichzeitig und miteinander, bildet von Beginn an eine Fastengemeinschaft und hat „Leidensgenossen“ – wobei wir zu keinem Zeitpunkt des Fastens gelitten haben. Dazu aber mehr im Abschnitt „Fazit“. Nach einer kurzen medizinischen Anamnese, einer Körperanalyse (inkl. Waage) und einer kurzen Einführung von Dr. Susanne Döberl lernen wir die anderen Kursteilnehmer kennen. Insgesamt waren wir derer sechs – sowohl Fastenneulinge, als auch Fastenerprobte. Wir waren die jüngsten.
Der Ablauf
Wie läuft so ein Tag im Fastenhaus Losenstein ab? Er ist gut strukturiert, gefüllt mit Aktivitäten und bietet ein abwechslungsreiches Programm.
- Um 7:30 Uhr geht es los mit Wassertreten, sprich Kneipen. Man kann das gemeinsam mit den anderen Fastern machen, es ist aber auch kein Problem, wenn man dies alleine oder mit seinem Partner machen will.
- Um 8:00 Uhr steht täglich ein Powerwalk am Programm. Ein zügiger Spaziergang, bei dem der Kreislauf in Schwung kommt. Es wird auf die Geschwindigkeit aller Teilnehmer Rücksicht genommen. Man plaudert und startet aktiv in den Tag. Auch hier besteht, wie sonst auch, kein Zwang teilzunehmen.
- Um 9:00 Uhr steht bereits das Frühstück am Tisch. Details dazu gib es im Abschnitt „Nahrung“. Natürlich ist aber jede zugeführte Speise ausschließlich flüssig.
- Um 10:30 Uhr gibt es immer einen interessanten Vortrag zu unterschiedlichen Themen: mentale Stärke, Ernährungsmythen, die Technik des „Klopfens“ oder andere spannende Themen, die irgendwie mit den Themen Fasten oder Gesundheit in Verbindung stehen, werden uns von Experten näher gebracht.
- Um 12:30 Uhr begibt man sich ins Zimmer und erhält einen Leberwickel. Was ist das? Ein Leberwickel ist ein wohltuendes Ritual während des Fastens: Ein warmes, feuchtes Tuch wird auf die rechte Bauchseite gelegt, darüber eine Wärmflasche. Die sanfte Wärme regt die Durchblutung und Entgiftung der Leber an, fördert die Verdauung und sorgt für tiefe Entspannung. Wir haben den Leberwickel immer mit einem kleinen Power-Nap verbunden oder ein Buch in die Hand genommen (und eingeschlafen).
- Um 13:00 Uhr steht das flüssige Mittagessen bereit.
- Um 14:30 Uhr gibt es erneut einen täglich variierenden Programmpunkt: Vorträge, Führungen, Spaziergänge, Wanderungen, gemeinsame Workouts, etc.
- Um 18:00 Uhr gibt es die abendliche Suppe.
- Um ca. 19:00 Uhr ist nochmals ein Programmpunkt: Vorträge, Workshops, Wanderungen, geführte Meditationen oder Workouts aber auch Kartenlegen oder eine Modenschau werden angeboten. Ein unglaublich abwechslungsreiches und hochwertiges Programm!
- Um ca. 20:30 Uhr geht´s ins Bett. Schon mal drauf einstellen: in der Nacht steht man das ein oder andere Mal öfter als normal auf. Grund dafür ist die ausschließlich flüssige Nahrung in Kombination mit sehr viel Wasser und Tee.

Die Nahrung
Die tägliche Energiezufuhr ist auf 300 Kalorien beschränkt. Es gibt keine feste Nahrung, keinen Zucker, kein Koffein und natürlich keinen Alkohol. Dreimal am Tag gibt es feste Essenszeiten, an denen das Essen serviert wird. Dazwischen hat man immer die Möglichkeit sich an einem „Buffet“ im Gesellschaftsraum zu bedienen. Flüssig versteht sich: Wasser (still, medium, prickelnd), zahlreiche Teesorten, und ggf. Suppenpulver oder Kakao (mit Wasser), falls man mal eine kleine Ergänzung braucht. Schlankzucker, bzw. Flohsamenschalen zur Verdickung stehen ebenso zur Verfügung. Morgens gibt es zum Beispiel: Kefir mit Birne, gelöschtes Joghurt mit Datteln oder ähnliches. Zu Mittag steht meistens ein Mus am Speiseplan: in unserem Fall zum Beispiel Apfelmus oder Ananas-Kiwi-Mus. Abends genießen wir stets mit Vorfreude eine warme, gebundene Suppe: Broccoli, Tomate oder Zucchini sind in unserer Fastenzeit die Geschmacksrichtungen. Jedes Hauptgericht wird langsam mit einem kleinen Löffel gespeist und richtig zelebriert. Zu jeder Mahlzeit gibt es ein Kännchen Tee. Stets ein anderer und immer abgestimmt.

Wie geht es uns beim Fasten? Das Fazit.
Wir sind ja nicht ganz fastenunerprobt, haben wir doch schon die ein oder andere Fastenkur bzw. Ayurveda-Fasten ausprobiert. Was uns diesmal ein wenig mehr Respekt einflößt, ist die Tatsache, dass wir vier Tage nur Flüssigkeit zu uns nehmen. Werden wir hungrig ins Bett gehen? Wird die Laune in den Keller sinken? Wie schnell oder langsam vergeht so ein Tag? Wie schnell oder langsam vergehen unsere fünf Fasttage? Können wir uns danach vorstellen, die zehn Tage Heilfasten in Angriff zu nehmen? Wieviel Kilos purzeln? Der Reihe nach:
Werden wir hungrig ins Bett gehen?
Die Sorge, dass wir hungrig ins Bett gehen und mit knurrendem Magen nicht einschlafen können hat sich nicht bewahrheitet. Aufgrund der Tatsache, dass wir so viel Flüssigkeit zu uns nehmen, hat das Hungergefühl gar keine Chance. Generell lernen wir das Essen wieder mehr zu schätzen. Zuhause haben wir uns noch nie so richtig auf eine Broccolisuppe oder ein gelöschtes Joghurt gefreut. Im Fastenhaus Losenstein schon. Hier sind es richtige kulinarische Highlights, die wir zelebrieren und genießen. Essen bekommt wieder eine ganz andere Wertigkeit und Bedeutung. Das nehmen wir uns mit.
Wird die Laune in den Keller sinken?
Die Laune war nie im Keller. Das liegt aber auch daran, dass man gar nicht so viel Zeit hat sich in hungrigem Selbstmitleid zu suhlen. Es ist einfach immer was los UND es geht allen gleich. Man scherzt, man tauscht sich aus, man plaudert auch mal darüber, wie gut jetzt eine Pizza wäre. Zugegeben, es gibt schon kleine Tiefs aber es gibt auch immer das Ziel vor Augen und die Vorfreude, dass der Moment kommen wird, an denen man sagen kann: „Ich hab´s geschafft!“
Wie schnell oder langsam vergeht so ein Tag?
Wie bereits erwähnt, vergeht so ein Tag irrsinnig schnell, weil sich einfach immer was tut – und das ist wirklich sehr wichtig. Wenn man jetzt nur herumliegen und von einer Mahlzeit zur nächsten leben würde, wäre es schwer. Die Tatsache, dass so viele Aktivitäten organisiert werden, ist maßgeblich dafür, dass uns das Fasten leichter fällt. Und hier ist wirklich hervorzuheben, was Susanne Döberl hier alles an qualitativ hochwertigen Vorträgen, Führungen, Ausflügen, Workshops und Events organisiert. Top! Fazit: So ein Tag vergeht im Nu!
Wie schnell oder langsam vergehen unsere vier Fastentage? Und: Können wir uns danach vorstellen, die zehn Tage Heilfasten in Angriff zu nehmen?
So schnell ein einzelner Tag vergeht, so flott vergehen auch fünf Tage. Die ersten zwei Tage sind wahrscheinlich die herausforderndsten, wenn man dann die Halbzeit überschritten hat wird’s immer besser. Da sieht man auch schon im Spiegel, dass sich was tut und das motiviert zusätzlich. Ganz schlimm war es für uns zu keinem Zeitpunkt. Kleine Durchhänger hatten wir, gehören dazu und hier haben wir uns stets gegenseitig aufgefangen bzw. abgelenkt. Wir können uns in der Tat vorstellen die zehn Fastentage in Angriff zu nehmen. Wir hätten uns aber nicht vorstellen können spontan auf zehn Tage zu verlängern. Das Mindset muss passen.
Wieviele Kilos sind gepurzelt?
Es wäre ja schon interessant sich auch mal zwischendurch auf die Waage zu stellen, um etwaige Zwischenerfolge nicht nur im Spiegel, sondern auch in Zahlen zu sehen. Das ist aber nicht vorgesehen und wird auch nicht gemacht. Denn gewogen wird zweimal: am Anfang bei der Körperanalyse und beim Abschlussgespräch. Die Überraschung gibt es also erst am Schluss.
Von Mittwoch 08:00 Uhr bis Sonntag 8:00 Uhr habe ich drei Kilo und Andi sogar fünf Kilo verloren. Auch unser Körperfettanteil hat sich verringert. Ein schöner Nebeneffekt, der uns in der Tat sehr überrascht. Wir wären mit der Hälfte schon mehr als zufrieden gewesen.
Beim Abschlussgespräch erfahren wir noch, worauf wir nun die kommenden Tage ernährungstechnisch achten sollen. Bei fünf Tagen Heilfasten ist ein gezielter Aufbau danach nicht so zwingend notwendig, wie bei der zehntägigen Fastenkur. Wir bekommen jeder einen gespeigelten Apfel mit auf den Heimweg, den wir um Punkt 10:00 Uhr genussvoll beim obligatorischen und sogenannten “Fastenbrechen” verspeisen. Der wahrscheinlich köstlichste Apfel ever. Und genau das ist auch einer von vielen Aspekten, die wir uns mitnehmen: Wir schätzen das Essen wieder mehr, essen langsamer, bedachter, bewusster und genussvoller. Und die zehntägige Fastenkur im Fastenhaus Losenstein machen wir fix.

