Ein Mal AirBnB und wahrscheinlich nie wieder. Den Junggesellinnenabschied meiner Freundin Petra haben wir in Barcelona gefeiert und das quasi ohne Unterkunft (zumindest die ersten Stunden). Keine Angst, wir haben nicht auf der Straße oder am Strand geschlafen, mussten auch nicht bei fremden Männer nächtigen und zum Glück auch keine horrenden Summen für ein Last Minute Hotel ausgeben. Schlussendlich wurde alles gut und sogar noch besser, aber die ersten Stunden unseres Mädelstrips waren dann doch ein bisschen stressig.
Wie alles begann – josiewü
Nachdem die bridetobe den Heiratsantrag mit JA beantwortete, war klar die liebe Petra wird gebührend aus ihrem Junggesellinnen-Dasein verabschiedet. Dem Wunsch der Braut irgendwo (am liebsten) in Spanien zu poltern, kamen wir gerne nach. Denn so war ein gemeinsamer Mädelstrip über ein verlängertes Weekend schon längst überfällig und kommt künftig hoffentlich auch öfter vor (Pläne für 2018 gibt es schon #staytuned). Nachdem der Termin auf Pfingsten viel, buchten wir die Flüge schon im November. Auch das war bis zum Schluss nicht ganz easy ob diverse Flugverschiebungen und Airlinewechsel. Das führe ich aber nicht näher aus. Nur so viel: Wir hatten volle drei Tage in Barcelona. Hinflug mit der Morgenmaschine um 6:25 Uhr (gäääähnnnn) – hieß für uns Oberösterreicher also um 2:00 Uhr nächtens Abfahrt und Rückflug um 20:45 Uhr. Nachdem wir insgesamt zu sechst waren, soviel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen wollten und auch die Kostenfrage nicht zu vernachlässigen war, entschieden wir uns für ein Appartement über AirBnB.
Hörte und las man doch nur Gutes darüber und auch ich wollte dazugehören zu den jungen, hippen, unkomplizierten AirBnB Usern.
So weit so gut: Appartement direkt an der las Ramblas war gebucht, über Kreditkarte abgerechnet, Buchungsbestätigung samt Kontaktdaten der Vermieter vorhanden.
Die Dinge nehmen ihren Lauf
Ein paar Tage vor Abflug nahmen wir dann Kontakt mit der Vermieterin auf um Schlüsselübergabe und ein paar Details wie Late-Check-out bzw. Gepäckaufbewahrung zu klären. Im gebrochenen Englisch vertröstete sie mich und versicherte mir, sich bis einen Tag vor Abflug bei mir zu melden. Dem war natürlich nicht so und so versuchte ich sie am Tag vor der Anreise gefühlte tausendmal zu erreichen. Weder auf Whatsapp Call, Whatsapp Message, SMS noch normalen Anruf wurde reagiert.
Ich wurde nervös.
Gerade ich, als „Ich plane alles bis ins letzte Detail Perfektionistin“ ein absolutes NOGO. Abends entschied ich dann die Mädels zu informieren. Nachdem wir uns alle extrem auf das Wochenende freuten und wir an das Gute im Menschen glaub(t)en, entschieden wir zu fliegen und hofften, nach „Alles wird gut Mentalität“, auf das Beste.
Lange Rede kurzer Sinn
Was soll ich sagen. Wir erreichten die Dame auch nach Ankunft in Barcelona nicht und als wir auf gut Glück zu dem Appartement fuhren, wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt. Die da waren: das Appartement bzw. das Haus in dem es sein sollte, war vielleicht vor fünf Jahren das letzte Mal bewohnt. Fenster und Türen waren verbarrikadiert, aus den Klingelknöpfen standen die Drähte. Unsere Gesichter hätte ich in dem Moment gerne gesehen. Überraschenderweise nahmen wir es alle mit Humor und ließen uns nicht aus der Ruhe bringen. Im nächsten Café mit WLAN bestellten wir erstmal einen Aperol Sprizz und nahmen Kontakt mit AirBnB auf. Diese stornierten den Auftrag und sicherten uns eine komplette Überweisung des Geldbetrages zu.
Soweit so gut, nur dass wir halt ohne Unterkunft gestrandet waren.
Booking.com und der 24-Stunden-Vorher-Stornofrist sei Dank war ein super schickes Appartement frei und das zum Schnäppchenpreis. Innerhalb von drei Minuten war die Buchung erledigt, ein Anruf und die Schlüsselübergabe gemanagt. Das Happy People Appartement lag zwar etwas außerhalb vom Stadtzentrum in Sants-Montjuïc, mit Taxi ca. 10-15 Minuten zum Strand und mit dem Bus ca. 20-25 Minuten, dafür war es stylish, hatte 4 Schlafzimmer, 2 Bäder, einen schönen Wohnbereich samt Klimaanlage, WLAN und eine Gemeinschaftsdachterrasse. Am letzten Tag konnten wir sogar unser Gepäck nach dem Check-out in deren Büro zwischenlagern. Alles in Allem ein perfektes Appartement. Schöner und billiger wäre das andere definitiv nicht gewesen.
Barcelona – here we are
Wir haben gepoltert, wir waren aus, wir haben gut essen und auch ein bisschen getrunken. Der letzte Tag war dem Sightseeing gewidmet und das Wichtigste: wir hatten jede Menge Spaß. Wir sind auch alle wieder gut retour gekommen und freuen uns jetzt auf eine traumhafte Hochzeit im September. Vorher möchte ich euch aber noch drei Lokaltipps in Barcelona mitgeben.
The Shoko Experience
Fernost trifft Spanien und die Schokolade im Dessert. Das Shoko ist Restaurant Schrägstrich Lounge Schrägstrich Club. Den ersten Tag haben wir uns die komplette Shoko Experience gegeben und mit einem 3-Gänge Lunch gestartet. Cava zum Aperitif und dann ein herrlicher Mix aus japanischem und mediterranem Essen zur Vor- und Hauptspeise samt leichtem, aber süffigem Wein. Die Nachspeise war nicht nur ein Augen- sondern vor allem ein schokoladiger Gaumenschmaus. Für mich als Vegetarier wurden eigene Veggie-Maki vorbereitet. Das klassische Sushi dürfte nach den vielen MMMMHHHHs meiner Mädels extrem gut gewesen sein. Nach dem Essen hielten wir unsere Füße in den Sand (liegt der doch gleich vor der Türe) und ließen uns gechillt openair die Mojitos schmecken. Am Abend ab ca. 23 Uhr verwandelt sich das Restaurant dann in einen Club. Bis 3 Uhr morgens haben wir in der Menge getanzt und hatten viel Spaß. Einzig die Musikauswahl war von Stunde zu Stunde weniger nach unserem Geschmack. (Hip Hop, RnB,…). Aber Geschmäcker sind bekanntlich ja verschieden.
Cocktailtrinken im W
Eines der heimlichen Wahrzeichen von Barcelona ist sicher das W Hotel am Strand. Wir waren Sonntagabend nach dem Essen zum Cocktailtrinken in der Rooftop-Bar. Zwar nicht openair, dafür aber extrem super guter Cocktails, schicke Gäste, super House Musik und ein Traumausblick.
Los Caracoles
Das Restaurant Los Caracoles gibt es seit 1835 und wie der Name vermuten lässt, ist das Signature Dish die Schnecke. Aber keine Angst abseits dieser Delikatesse gibt es typisch spanisches herzhaftes Essen. Highlights gibt es viele in dem Restaurant, das von außen nicht Preis gibt, wie groß es eigentlich im Inneren ist. Treppe rauf, Treppe runter und noch ein weiter Gang und noch ein weiterer Raum tun sich innen drinnen auf und sorgen so für ruhige und intime Atmosphäre. Besonders super finde ich die offene Küche und die rustikal-gemütliche Einrichtung. Das Service war zudem sehr nett und immer für ein Späßchen gut. Auch wenn die Speisen eher hochpreisig sind, ist die Flasche Wein bzw. der Cava günstig zu haben. Für Fleischliebhaber gibt es übrigens beim Eingang draußen auf der Straße einen Grill, der nicht nur ein Blickfang ist sondern an dem frisch Hähnchen gegrillt wird.
Das war Barcelona. Wo fanden oder finden eure Poltereien statt?
Und: immer an die Reiseversicherung denken!