In der Fastenzeit wollte ich so viele Tage wie möglich vegan essen. Von der 40-tägigen Fastenzeit ausgeklammert habe ich Besuche bei Freunden und Verwandten (vegan kochen ist für die meisten doch eine große Herausforderung bzw. mit Mühen verbunden, die ich niemandem aufzwingen wollte) und unsere Dubaireise (hier stand uneingeschränkter Genuss im Vordergrund). Insgesamt waren es 30 Tage, die ich komplett vegan gegessen habe. Mein Fazit, Tipps und wie es nun weiter geht, lest ihr nachfolgend.
Vorneweg
Ich bzw. wir haben den Versuch nicht aus einem Lifestyletrend heraus gemacht. Mir liegt das Tierwohl sehr am Herzen und zwar seit immer. Mittlerweile lebe ich seit über 20 Jahren vegetarisch. Leider werden tagtäglich abertausende von Tieren in Betriebe (auch in österreichischen) bis aufs Letzte gequält, egal ob es um Fleisch, Eier oder Milch geht. Ich möchte niemanden bekehren oder mit erhobenen Finger durch die Welt gehen, aber wenn jeder von uns einen kleinen Beitrag leistet – mit zB einem veganen Tag pro Woche und der Reduktion von tierischen Produkten – wäre das ein schöner Ansatz, insbesondere auch im Hinblick auf Umwelt und Nachhaltigkeit. Führt doch mal ein Tagebuch mit allem was ihr so esst über die Woche – ich denke ihr werdet überrascht oder sogar schockiert sein, wieviel Tierisches da auf dem Teller landet. (Käse, Eier, Wurst, Fleisch, Fisch,…..). Ups da war er der erhobene Finger. So, jetzt aber zum Fazit.
Fazit
Es ging einfacher als gedacht. Nachdem ich seit 20 Jahren vegetarisch lebe, ist die Umstellung auf vegan nicht ganz so heftig ausgefallen. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Tofu waren schon bekannt und fester Bestandteil im Speiseplan. Nichtsdestotrotz muss man doch anfangs auf Vieles achten bzw. Produkte ersetzen und auf die pflanzliche Variante umsteigen bzw. nach Alternativen suchen.
Das ist zu Beginn vielleicht noch ein bisserl holprig, hat man aber schnell intus.
Und mittlerweile haben wir ohnehin nur mehr pflanzliche Milch, Butter, Schlagobers, Käse oder vegane Creme Fraiche im Haus. Unser Versuch hat Spaß gemacht, denn man muss neue Rezepte und damit einhergehend neue Produkte probieren. Wir waren in unserem Speiseplan schon so fest gefahren – so wurden wir zur Abwechslung quasi gezwungen. Körperlich haben wir uns super gefühlt. Ich habe gemerkt, dass es mein Körper beim Verarbeiten der pflanzlichen Speisen einfacher hat. Uns hat es wirklich an nichts gefehlt und der Genuss war immer mit dabei! Grundsätzlich können wir dem veganen Ernährungsstil sehr viel abgewinnen und möchten nach der Fastenzeit gerne so oft es geht weitermachen. Heißt: sind wir zu Hause werden wir vegan essen. Sind wir auswärts gilt das Motto: kann, muss aber nicht. Netter Side-Effect: ich habe drei Kilo abgenommen.
Einkaufen
Im Supermarkt ums Eck findet man schon einige vegane Produkte. Man muss sich nur damit auseinandersetzen. Gekennzeichnet sind die Produkte mit dem grünen V auf gelbem Hintergrund samt dem Zusatz VEGAN. Und ansonsten heißt es Inhaltsstoffe lesen.
Manche Produkte sind zB vegan, aber nicht extra gekennzeichnet.
Lidl, Hofer, Interspar und Maximarkt haben bereits eine schöne Produktplatte, die wächst und wächst. Spezielle Sachen haben wir im Reformhaus bzw. bei Denn’s gekauft, wie Seidentofu (gibts mittlerweile aber auch schon beim Spar), fertige Gemüselaibchen, spezielle Tofusorten etc. Nachdem wir einige asiatische Gerichte gekocht haben (da sind viele von Grund aus vegan) waren wir auch im Asia Shop. Meine Lieblingsprodukte haben ich euch hier mal aufgelistet:
- Käse von Simply V bei Lidl: Es gibt Scheibenkäse (würzig, natur und Cheddar) sowie Reibekäse. Die sind auf Cashew-Basis und haben damit ein wunderbares Nussaroma. Cheddar und Reibegenuss schmelzen außerdem perfekt.
- Veganes Faschiertes von Lidl: ebenfalls auf Nussbasis und hat damit ein tolles Aroma.
- Veganer Mozzarella von Denns: ist eine Rolle auf Reisbasis. Beim Probieren unsicher schmeckt er zusammen mit Essig und Tomaten bzw. generell im Salat perfekt!
- 100% pflanzliches Schlagobers zum Kochen und Schlagen von Rama
- Creme Fraiche von Dr. Oetker (Creme Vega) in der veganen Variante
- Jogurts mag ich eigentlich alle von Soja, Hafer über Kokos und Mandel. Hat es einen zu starken Eigengeschmack, wie zB der Skyr von Alpro dann helf ich mit ein paar Tropfen Zimt, Vanille oder Key Lime Flavour Drops nach. Null Kalorien, mega viel Geschmack.
- Tofu: kauf ich gerne bei Denn’s, weil es viele verschiedene Sorten und schon fertig gewürzte Produkte gibt.
- Süßigkeiten: wir waren ja überrascht wieviele vegane Süßigkeiten es gibt, die noch dazu gut sind. Ein paar sind sogar altbekannte, wie zb Ritter Sport Marzipan oder klassische Manner Schnitten.
Purora
Die Produkten von Purora haben uns bei unserem veganen Vorhaben perfekt unterstützt.
Alle Suppen und Smoothies sind nämlich vegan!
Zum Frühstück gab es bei mir meistens ZELOS. Der ist ein wahrer Allrounder – schmeckt kalt und warm, kann gelöffelt oder getrunken werden. Ich bereite ihn am liebsten lauwarm als Bowl zu inklusive frischen Früchten und ein paar extra Nüssen als crunchy Topping. Andi’s Liebling ist der ACHELOOS PLUS. Die beiden sind mit den enthaltenen Nüssen einfach nochmal sättigender und gerade für uns beim Intervallfasten perfekt.
Aber nicht nur die Suppen und Smoothies haben uns im veganen Alltag unterstützt. Den Thermo Twist (also der Mixer der die Suppen und Smoothies mixt) haben wir auch für eigene Rezepte genutzt. Ein paar Inspos findet ihr nachfolgend.
Vegane Burgersaucen
Die Cocktailsauce auf Cashew-Basis ist schnell selbst gemixt. Ihr braucht:
- 75 g Cashews
- 60 ml Wasser
- 1,5 EL Tomatenmark
- 60 ml Saft der eingelegten Gurken aus dem Glas
- 1 große eingelegte Gurke
- 1-2 EL Tahini
- Salz & Pfeffer zum Abschmecken
- ½ TL Dijon Senf
- 1 Knoblauchzehe
Die Cashews in heißem Wasser für eine halbe Stunde einweichen. Dann einfach alle Zutaten in den Thermo Twist geben und mixen bis eine cremige Sauce entsteht. Thai-chili-Sauce mixen wir zB auch im Thermo Twist.
Vegane Cevapcici a la Bianca Zaptka
Die Teigmasse für die veganen Cevapcici besteht aus Kichererbsen, Kichererbsenmehl und Gewürzen. Die Masse mixen wir dabei statt mit dem Pürierstab mit dem Thermo Twist. Zum Rezept geht es hier>>
Avocadobrot mit veganem Rührei
Das Avocadobrot mit veganem Rührei schmeckt zum Brunch genauso wie abends zum Salat.
- 1 kleine Zwiebel gehackt
- 400 g Seidentofu
- 1 ½ EL Sojasauce
- 1 EL Hefeflocken
- 1 EL Tofugewürz von Sonnentor
- Kurkuma sorgt für eine tolle gelbliche Farbe
- Kala Namak nicht fehlen. Das Schwarzsalz aus der indischen Küchen, welches so „betörend“ nach Schwefel riecht, gehört einfach in jedes vegane Rührei.
- 1 Avocado
- Saft einer halben Zitrone
- Salz und Pfeffer
- Sauerteigbrot
Die Avocado schälen und vom Stein befreien. Die beiden Hälften kommen zusammen mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer in ein Purora Glas geben und mit Hilfe des Thermo Twist zu einem Avocadoaufstrich mixen. Für das vegane Rührei die Zwiebel mit Öl glasig anrösten. Den abgetropften Seidentofu dazu geben und solange rühren bis die Flüssigkeit verdampft ist. Mit den angegebenen Zutaten in der Zwischenzeit würzen. Sauerteigbrotscheiben (können im Rohr ein bisschen kross gebacken werden) mit Avocadomus bestreichen, das Rührei oben drauf geben und mit Sprossen garnieren.
Nicecream
Nicht nur unter Veganern ist die Nicecream äußerst beliebt. Das Eis besteht im Grunde nur aus pürierten gefrorenen Früchten, wie Bananen. Reife Banane in Scheiben schneiden und mind. 5 Stunden einfrieren. Die gefrorenen Bananenstücke mit 1 EL Mandel- oder Kokosmilch mit dem Thermo Twist mixen und voila euer gesundes Eis ist fertig. Wer es süß mag, gibt einfach noch ein bisserl Zucker vorm Mixen dazu. Von der Nicecream gibt es leider Bild, die war sofort verputzt.
Vegan Kochen
Wie eingangs erwähnt, waren wir in unserer Kochroutine schon ein bisserl festgefahren und durch das vegane Projekt gezwungen uns mit neuen Rezepten auseinanderzusetzen.
Einige haben es bereits in unsere Favouritenliste geschafft und werden dort auch bleiben.
Große Inspirationsquelle war und ist Bianca Zapatka. Die vegane Foodbloggerin kreiert tolle und vor allem gelingsichere Rezepte von süß bis sauer, von herzhaft bis leicht. Schaut mal auf ihrem Blog vorbei! Sehr empfehlenswert ist die Zitronentarte, das Pad Thai und die asiatischen Baozis. Ihre Bilder alleine machen schon Lust auf veganen Lifestyle. Aber auch klassische Foodbloggerin, wie Cooking Catrin, haben vegane Rezepte am Blog und einen Teil ihrer Gerichte kann man auf vegan ummodeln, wie zB ihre wunderbaren Nusskipferl, die sind zudem industriezuckerfrei und glutenfrei. Zum Rezept geht es hier>>
Schlusswort
Habt keine Scheu vor der veganen Küche und probiert es aus! Euer Körper und eure Umwelt wird es euch danken!