Irland: 10 Dinge, die ich so nicht erwartet hatte

Das erste Mal Irland barg so einige Überraschungen. Darum habe ich hier mal zehn Dinge, die ich auf der grünen Insel so nicht erwartet hätte, zusammengefasst. Was es mit den Klobürsten auf sich hat und wie viele Pubs und Schafe es nun in Irland gibt, lest selbst…

1) Die Stadt der Titantic

Quizfrage: Wo wurde die Titantic gebaut? Hand aufs Herz: Hättet ihr gewusst, dass das berühmte Schiff RMS Titantic, die 1912 auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg zusammenstieß und sank, in der Hauptstadt Nordirlands gebaut wurde!? Dem gewidmet gibt es in Belfast ein ganzes Titantic Quarter (Viertel), das sich mit der Geschichte vom Bau bis zum Untergang befasst. (Mehr dazu bald in einem ausführlichen Belfast Blogbeitrag).

2) Sunday Bloody Sunday

Wir bleiben geschichtlich. Den Ohrwurm von U2 kennen wir, aber wissen wir auch ob des tragischen Hintergrundes? Als wir während unserer Reise die Stadt Derry in Nordirland erreichen, war mir nicht bewusst, dass genau hier das Ereignis stattfand, das als „Bloody Sunday“ in die Geschichte einging. Als Blutsonntag oder auch Blutiger Sonntag wird das Massaker an unbewaffneten Demonstranten am 30. Januar 1972 in Nordirland bezeichnet.

3) Die Gastfreundschaft in Irland

Ein Irisches Sprichwort besagt:

Es gibt keine Fremden, sondern nur Freunde, denen wir noch nicht begegnet sind.

Und es scheint als würden die Iren danach leben, denn in keinem anderen Land ist mir so viel Freundlichkeit im Bereich Tourismus zu Teil geworden. In jedem Pub, auf der Straße, in fancy Restaurants oder an der Rezeption im Hotel: alle sind herzlich, hilfsbereit und nett.

4) Die Sache mit den Klobürsten

Ja hier wird es spannend :). In der Tat ist die Klobürste am stillen Örtchen – egal ob im Restaurant oder Hotel – eher die Ausnahme als die Regel. Den Grund haben wir natürlich hinterfragt. So meinen die Einen, besagtes Utensil sei unhygienisch und die Anderen, dass der Gast solch niedere Tätigkeit, wie das Klo sauber zu halten, wohl nicht selbst erledigen muss.

5) Die Pub-Dichte

Alleine Dublin zählt 800 Pubs. In ganz Irland sollen es wohl über 10.000 sein. Ein Spaziergang durch die Innenstadt Dublins gleicht einer Aneinanderreihung von Bars und Pubs. Sie sind gemütlich und die Einrichtung oft etwas schummrig und shabby. Aus den meisten ist Live Musik zu hören und egal ob 10 Grad Außentemperatur und leichter Nieselregen: die jeweiligen Außenbereiche sind besucht.

6) Pints, Crisps, Fish & Chips

In manchen Pubs in Irland gibt es nur Getränke, andere servieren auch Essen. Zu erkennen ist dies meist an einer Karte draußen am Laden. Will man nur etwas trinken – das übliche Pint (ein großes Bier), geht man am besten gleich direkt an die Bar und bestellt. Bezahlt wird sofort an der Theke – cash or card. Trinkgeld erwarten die Barkeeper in der Regel nicht. Gegessen wird in den Pubs großteils Fast Food a la Fish & Chips (panierter Fisch und Pommes), Burger, Mozzarella Sticks & Co. Hauptsache es saugt den Alkohol gut auf. Getrunken wird nämlich gerne und viel, natürlich auch schon vormittags. Neben Barfood isst es sich in irischen Restaurants grundsätzlich sehr gut, egal ob internationale oder traditionelle Irische Küche.

7) Die Sprache

Grundsätzlich wage ich zu behaupten, ich bin der englischen Sprache mächtig. Dem irischen Akzent muss ich mich aber ergeben. Starteten diverse Guides in voller Inbrust zu geschichtlichen Erzählungen hätten sie auch Suaheli oder Japanisch sprechen können. Verstanden habe ich nämlich großteils nichts. Da haben auch die Pints nicht geholfen.

8) Die Schafe

Die Schafe gehören zu Irland wie das Meer zur Insel. Insgesamt sollen es 8 Millionen an der Zahl sein, wenn die Lämmer geboren sind. Ansonsten sind es durchschnittlich um die 3,5 bis 4 Millionen flauschige Vierbeiner, die auf fünf Millionen Einwohner kommen.

9) Die Sache mit dem Essig

Nicht umsonst stehen in vielen Pubs und Fast Food Läden nicht nur Salz und Pfeffer am Tisch, sondern auch der Essig. Damit werden nämlich die Chunks (die etwas dickeren und eher weicheren Pommes) getränkt. Gleich wie die Chips a la „Salt & Vinegar“ – also Chips mit Salz und Essiggeschmack, schmecken uns auch die essigsauren Fritten ziemlich gut.

10) Die Sache mit dem Whiskey

Schreibt man denn jetzt Whiskey oder Whisky? Generell lässt sich sagen, dass die Schreibweise Whiskey hauptsächlich in Irland und den USA geläufig ist und auf deren Herkunft hindeutet, wohingegen die Version Whisky in Schottland und dem Rest der Welt in Verwendung ist. Beide, Scotch Whisky und Irish Whiskey, werden hauptsächlich aus Gerste hergestellt. Nur beim irischen Whiskey wird gemälzte und ungemälzte Gerste verwendet. Weiterer Unterschied: Irish Whiskey wird drei Mal destilliert und wird damit smoother, während Schottischer Whisky „nur“ zwei Mal destilliert wird.

Irland und seine Eigenheiten

Wie ihr seht, ein paar Besonderheiten hat die Insel parat. Zu guter Letzt nämlich auch noch der Hinweis, dass Irland nicht gleich Irland ist. Die Insel teilt sich heute in die Republik Irland (Hauptstadt Dublin) und Nordirland (Hauptstadt Belfast), das zu Großbritannien gehört. Beide Teile haben jeweils eigene Gesetze, Regierungen, Währungen (Nordirland: Pfund, Irland: Euro), Religionen und auch beim Roaming gibts Unterschiede: während in Nordirland Gebühren für Auslandstelefonate anfallen, zählt Irland zur EU und damit entstehen keine Roamingkosten.

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