Tief verschneite Berghänge, die wohlige Wärme eines knisternden Kaminfeuers und eine heiße Tasse Glühwein sind die besten Zutaten für einen Winterurlaub. Bestimmt. Wir haben es allerdings ganz anders gemacht und mit feinen, weißen Sandstränden, dem einen oder anderen coolen Rum Punch und herrlichen 28 Grad Außentemperatur dem Dezember mit einer Reise auf die karibische Insel St. Martin die kalte Schulter gezeigt. Trotz der vielen Exotik ist die Insel der Kleinen Antillen aber eigentlich europäisch. (presstrip)
St. Martin: Ein Europäer im Herzen der Antillen
Ihren Namen verdankt die Karibikinsel übrigens keinem geringeren als Christoph Columbus. Als der Entdecker am 11. November 1493 an dem Eiland vorbeikam, taufte er es kurzerhand “St. Martin”, weil an dem Tag der Bischof Sankt Martin seinen Gedenktag hatte.
Heute ist die nur 87 Quadratkilometer große Insel zwischen Frankreich und den Niederlanden aufgeteilt und trägt damit auch zwei Namen.
Der nördliche Teil, das französische Überseegebiet, heißt „Saint Martin“ mit der Hauptstadt Marigot. Der südliche, kleinere Inselteil bildet den unabhängigen Staat „Sint Maarten“ im Königreich der Niederlande. Die Zwei-Teilung bringt so einige Eigenheiten mit sich. Saint Martin und Sint Maarten gehören zu zwei verschiedenen Ländern und nutzen damit auch verschiedene Währungen sowie verschieden Mobilfunknetze. Im französischen Teil der Insel zahlt man mit Euro und greift auf französisches Handynetz zu, während im Süden mit dem Netherlands Antilles Florin (NAF) bezahlt wird und die Telefonrechnung unliebsam teuer werden kann aufgrund der geltenden Roaminggebühren. Um Urlaubern das Bezahlen einfacher zu machen, akzeptieren die Hotels, Restaurants und Geschäfte auf der gesamten Insel aber auch US-Dollar. Des Weiteren gibt es auf der kleinen grünen Insel gleich zwei Hauptstädte und zwei Häfen. Heute nehm ich euch mit in den niederländischen Teil.
Silk Cotton Tree Art Gallery
Mrs. Ruby Bute ist eine eindrucksvolle Frau, wie wir bei unserem Besuch feststellen durften. Als autodidaktische und äußerst erfolgreiche Künstlerin sowie als eine beliebte Lehrerin verbringt sie ihre Zeit damit, in ihrem Atelier zu malen und ihre Galerie, die ‚Silk Cotton Grove Art Gallery‘, zu betreiben, die sich in ihrem Haus in Friars Bay befindet. Dort befindet sich auch einer der ältesten, uralten Seidenbaumwollbäume der Insel. Die Galerie wurde 2009 eröffnet und beherbergt eine Dauerausstellung von Rubys Kunstwerken und Kunstdrucken sowie die Kunstwerke mehrerer lokaler Künstler. Fazit: ein wunderbarer Besuch bei einer ganz wunderbaren Damen.
Look out point Cole Bay Hill
Einen Überblick über die Insel verschafft man sich am besten am Look out point am Cole Bay Hill.
Parotte Ville bird park
Wir waren von unserem Besuch im Parrotville Bird Sanctuary ganz begeistert. Für zehn Dollar geht es samt Futterschälchen in den Walk-in Bird Park. Bunt, laut und lustig geht es dort dann zu, denn die Vogelschar ist hungrig und stürzt sich begeistert auf uns und die Schalen. Kopf, Schulter, Hand oder Arm – wo Platz ist, wird sich niedergelassen und herum gekrabbelt. Die Mitarbeiter vor Ort erklären zudem so einiges über die unterschiedlichen Vogelarten. Neben dem Vogelgehege ist noch ein kleines Museum mit Fotos und Ausstellungsstücken aus früheren Zeiten der Insel, außerdem kann man im Schatten zu sehr günstigen Preisen noch ein kühles Getränk genießen. Fazit: Nicht nur für Familien mit Kindern ein absoluter Spaß.
Visit Philipsburg
Shopping, Shopping und nochmal Shopping. Das Einkaufsviertel rund um die Front Street in der niederländischen Hauptstadt Philipsburg ist zollfrei und somit lohnt sich ein ausgedehnter Einkaufsbummel. Das denken uns aber nicht nur wir, sondern auch die Passagiere der anlegenden Kreuzfahrtschiffe. Bis zu neun Meeresriesen können gleichzeitig anlaufen, entsprechend „wild“ geht es in den Geschäften und auf den Straßen zu. In den Bars und Cafés an der Uferpromenade lässt sich dem Trubel allerdings ein klein wenig entfliehen. Mit allem, von Designerschmuck und Uhren bis hin zu schicker Mode und lokal hergestelltem Kunsthandwerk und -handwerk, ist die Stadt ein Einkaufsparadies. Sehenswert in Philipsburg zudem Mural Sightseeing, die Methodist Church, das Courthouse, die Old Street und der Hideaway Garden.
A little Ibiza im Indigo Beach Restaurant
Wir könnten auch in St. Tropez oder Ibiza sein und dabei befinden wir uns eigentlich auf der niederländischen Seite der Insel. Im stylischen Indigo Beach Restaurant in der Indigo Bay klingen coole Electro Beats aus den Lautsprechern, die Servicemitarbeiter sehen aus wie frisch vom Laufsteg, der Roséwein steht eisgekühlt am Tisch, die Deko kommt im Bohostyle daher und das Essen frisch, bunt und mediterran. Highlight des Strandrestaurants ist aber die Lage direkt am türkis-karibischen Meer. Ein laues Lüftchen lässt die Palmenblätter wehen. Die Zeit gerät in Vergessenheit und so wird der Lunch ganz schnell zum Aperococktail. Fazit: Nicht nur super stylisch, sondern auch super gut. Auch für Vegetarier zu empfehlen. Zur Website geht es hier>>
Plane landing experience at Maho Beach
Den Flugplan der Insel kennen die Einheimischen beinahe auswendig. Zu oft werden sie von Touristen gefragt um welche Zeit es sich am meisten lohnt den berühmt-berüchtigten Maho Beach zu besuchen. Dabei handelt es sich nämlich um jenen Strand, an dem die Flugzeuge nur um Haaresbreite über die Köpfe der badenden Urlauber hinwegziehen. Je größer das Fluggerät, desto spannender natürlich. Und so finden auch wir uns zwecks dem Spektakel dort ein. Fazit: Der Stand wäre zum Baden zwar schön, aber ob der Menschenmassen nicht unbedingt angenehm. Start und Landung einer großen Maschine wie einer United Airlines, American Airlines oder Air France aber definitiv sehenswert. Tipp: die Bars und Restaurants rundherum haben die Flugpläne ausgehängt und verkürzen die Wartezeit mit Rum Punch.
It’s BBQ Time
Picknicktische, Zeltüberdachung, direkt an einer Hauptstraße gelegen. Ein Schnellimbiss von außen. Der Schein trügt, denn bei Captain’s Rib Shack wartet unglaublich gutes Essen frisch from Grill. Die Rippchen berühmt berüchtigt, die hausgemachte Barbecue Sauce ein Traum, die Mac and Cheese nicht von dieser Welt, gleich wie der Cole Slaw und der gegrillte Lachs. Die Angestellten rund um Hausherrin und Local Hero Brenda sind allesamt lebenslustig und ausgesprochen freundlich. Dadurch ergibt sich automatisch gute Stimmung und tolles Ambiente. Unbedingt probieren muss man den hauseigenen Jonny Cake (eine Art Bauernkrapfen), zu dem die BBQ Sauce übrigens perfekt passt. Preis Leistung ist TOP. Fazit: unbedingt mehrmals kommen (die Speisekarte ist so umfangreich) und in jedem Fall genug Hunger mitnehmen.
Local Guavaberry Rum
Was wäre die Karibik ohne Rum? In St. Martin ist es übrigens nicht irgendein Rum, es ist der Guavaberry Rum. Er wird aus Rohrzucker, wilden Guavenbeeren aus den Hügeln im Zentrum der Insel und Gewürzen hergestellt. Dieser Likör wird traditionell zu Weihnachten genossen, und jede Saint-Martin-Familie hält sich an die Tradition, eine Flasche für die Feiertage auf den Tisch zu stellen. Mittlerweile gibt es verschieden Ausprägungen und Mischungen, wie Erdnuss, Ingwer oder Passionfruit. Die Sorten konnte ich gar nicht alle zählen, geschweige den verkosten. Einig waren wir uns nach unserem Rumtasting in Marigot aber, dass leider alle verdammt gut schmecken.