Royal Clipper: Eine Yoga Kreuzfahrt unter weißen Segeln

6.300 Quadratmeter Segel blähen sich über uns auf. Kurz vor Sonnenuntergang zeigt sich uns die Royal Clipper, das größte Passagier Segelschiff der Welt, nochmal von seiner schönsten Seite. Bei Conquest of Paradise stechen wir in See. Auf einmalige Art und Weise entdecken wir die nächsten acht Tage die schönsten Inseln, Häfen, Städte und Strände der Kleinen Antillen.

Unsere Route

  1. Tag: Barbados
  2. Tag: St. Lucia
  3. Tag: Guadaloupe
  4. Tag: Terre de Haut, Iles des Saintes
  5. Tag: Antigua
  6. Tag: St. Kitts
  7. Tag:  Martinique
  8. Tag: Barbados

Wer es hier nicht schafft seinen persönlichen Traumstrand zu finden, dem ist nicht zu helfen.

Kleines Schiff das große Wellen schlägt.

Klein sieht die Royal Clipper neben den anderen Ozeandampfern im Hafen von Barbados aus. Was sie in Größe einbüßt macht sie mit Charme wett.

Eine ordentliche Portion Retro-Flair versprüht die Grand Dame der Passagier Segelschiffe nämlich.

Viel dunkles Holz, die insgesamt fünf Masten, das Krähennest, der Bug samt hübscher Meerjungfrau und die vielen vielen weiß/cremefarbigen Segeln, die momentan zwar gefaltet an den Seilen und Tauen hängen aber nur darauf warten in Aktion zu treten, lassen auf ein Seeabenteuer der besonderen Art hoffen. Wir fühlen uns beinahe in eine andere Zeit versetzt.

Größer, Höher, Weiter – gilt hier nicht

Auf der einen Seite übertrumpfen sich die Reedereien mit mehr Kabinen und mehr Entertainment-Möglichkeiten gegenseitig. Nicht so die Royal Clipper. „Nur“ 227 Gäste finden in sechs Innenkabinen, 90 Außenkabinen, zwei Deckkabinen, 14 Deluxe-Kabinen mit privatem Balkon und zwei luxuriösen Eigner-Suiten ihren Platz. Hier gilt Qualität statt Quantität.

Neben dem sehr netten und zuvorkommenden Service schätzen wir die persönliche Atmosphäre mit Kontakt zu anderen Gästen und dem Personal.

Man kennt sich halt irgendwann  zumindest vom Sehen her. Die 20 Quadratmeter große Kabine bietet ausreichend Platz, insbesondere durch die Platzierung des Bettes direkt an der Wand. Stauraum ist ebenfalls genügend vorhanden, auch im Badezimmer. Wie es sich für ein Luxushotel gehört wird das „Zimmer“ ein Mal pro tag geputzt und abends gibt es das Aufdeck-Service, bei dem das Bett nochmal gemacht bzw. für den Nachtschlaf vorbereitet wird, die Handtücher nochmal getauscht werden und das Abendlicht angemacht wird.

Langeweile fehl am Platz

Zugegeben im ersten Moment habe ich mich schon gefragt was man denn so die ganze Zeit am Schiff macht, wo es doch kein Kino, keine Wasserrutsche, keine 17 Bars etc. gibt. Aber schnell hat sich herausgestellt: Langeweile fehl am Platz. Zu allererst gilt es ein Sonnenplazterl zu finden. Immerhin kreuzen wir in der Karibik, es hat knapp 30 Grad und die Sonne scheint. Sonnenplatzerl und auch ein paar schattige findet man am Sonnendeck und vorne am Bug im Netz. Unbedingt mal reinlegen. Nirgends wo sonst wird einem das Feeling vom Am-Wasser-Sein mehr verdeutlicht.

Wasserratten

Das herunterklappbare Plateau am Heck des Schiffes stellt die Marina Plattform dar und ist ab und an für Gäste geöffnet.

Wasseratten springen von dort direkt ins Meer.

Das Wassersport-Team bietet aber auch die Möglichkeit für Kajak, Segelboot, Stand Up Paddle Bord oder chilliges Ruhen auf einer Luftmatratze.  Wenn die Gegebenheiten an Land passen, wird der Wassersport mitsamt dem Team an Land verlagert und von dort aus kostenlos angeboten.

Sonnengruß mit Paige

Paige, eine waschechte New Yorkerin und Yogalehrerin, yogiert mit uns morgens bzw. abends am Sonnendeck des Schiffes.

Je nach Wetterlage und Seegang wird die Stunde angepasst.

Und so meditieren wir an einem Abend mehr während wir morgens bei fast keinem Seegang sogar stehende und balancierende Asanas üben. Mit Meeresrauschen, dem Geruch nach Salzwasser und einer frischen Brise um die Nase eine außergewöhnliche und wundervolle Art Yoga zu erleben.

Gym & SPA

Auf mein Fitnesstraining musste ich während der Segelkreuzfahrt auf der Royal Clipper Gott sei Dank auch nicht verzichten. Im kleinen, feinen Gym fanden sich Laufband und Ergometer sowie ein paar Geräte für den Kraftsport. Allerdings ist im Gym mit Vorsicht zu Trainieren. Gerade bei stärkerem Seegang kann das Laufen am Laufband mehr als schwierig bis unmöglich sein. Wer es relaxter angehen will, schwitzt im Dampfbad oder der Sauna und lässt sich von den zwei Philippinerinnen bei einer Massage verwöhnen.

Wärmstens, im wahrsten Sinnes des Wortes, kann ich die Hot Shell Massage mit heißen Muscheln empfehlen.

Aufgrund von rechtzeitiger Empfehlung kam ich auch in den Genuss einer Massage direkt am Strand von Guadaloupe. Man gönnt sich ja sonst nix.

Brunch, Lunch, Dinner…

Gegessen wird auf der Royal Clipper gefühlt rund um die Uhr. Von Frühstück über Mittagessen zum Nachmittagssnack und Dinner bis zum Mitternachtsimbiss, der Magen ist stets gefüllt mit ausgezeichnetem Essen. Im Unterschied zu manch anderen Schiffen gibt es auf der Royal Clipper keine festen Essenszeiten und keinen fix zugewiesenen Platz, auch wenn sich nach den ersten Tagen bereits Lieblingsplätze und gemeinsame Konstellationen bilden. Wer jetzt glaubt die Nebenkosten an Bord des Luxusschiffes sind horrend, irrt.

So ungezwungen der Kleidungsstil und das Ambiente ist, so human sind auch die Getränkepreise an der Bar und im Restaurant.

Wir hatten übrigens Vollpension (dh. alle Mahlzeiten an Bord sind inklusive) und ein  kleines Getränkepaket (Tischwein und Antialkohlische Getränke zu den Mahlzeiten).

Besonderheiten

An Land wird auch ein Mal pro Reise das Mittagsbuffet verlagert. Zwischen Palmen, mit Sand unter den Füßen und karibischen Klängen im Ohr wird am Strand der Insel ein tolles BBQ aufgebaut. In sehr entspannter Atmosphäre wird sitzend am Strand gespeist. Die bunten Hemden des Servicepersonals gefallen nicht nur den Passagieren auch die Kellner haben sichtlich Freude daran mal außerhalb des Schiffs ihrer Arbeit nach zu gehen.

Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte „offene Brücke“.

Passagiere dürfen jederzeit die Brücke betreten und sich mit dem Kapitän über Route und technische Details unterhalten. Highlight sicher auch das Mastclimbing. Im Klettergurt geht es ins Krähennest am Mast um von dort einen Blick auf die umliegende Landschaft aber auch an Bord zu werfen. Nachdem jeder Passagier die Schönheit des Schiffes einfangen will, ist einer der beliebtesten Aktivitätsprogrammpunkte das Fotoshooting. Heißt konkret: alle Passagiere, die möchten, werden auf zwei Tenderboote ca. eine halbe Stunde rund um das Segelschiff gefahren um Bilder von eben diesem in seiner vollsten Pracht zu knipsen.

Fazit

Viel zu schnell ist die Zeit an Bord vergangen. Die Tage und die verschiedenen Inseln verschwimmen irgendwann ineinander. Und es gibt immer was zu tun: Sei es Sport, Lesen am Sonnendeck, Essen, die Landgänge, ein Drink an der Bar, Sunset beobachten, Sunrise ansehen, vielleicht auch mal faul auf der Kabine liegen und eine DVD schauen. Besonders gefallen hat uns die entspannte Atmosphäre an Bord und natürlich das Segeln!

Mehr Informationen zur Reederei Star Clippers und ihrem Angebot findet ihr hier >>

*Die Reise fand auf Einladung von Star Clippers statt. Wie immer spiegelt der Beitrag meine persönliche Meinung wider.

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