Ein Gastbeitrag von Kerstin. Für viele ist wahrscheinlich ein Thailand Urlaub nichts Außergewöhnliches mehr, für mich als eingefleischten USA-Fan jedoch schon. Es ging tatsächlich erstmals in meiner Reisekarriere gen Osten statt Westen.
Als quasi „USA-Fachtrottel“ war es für mich bisher immer so, dass ich genau wusste, was mich erwartet. Die Einreise, die Gepflogenheiten, das Geld, die Sprache, alles ist und war geläufig. Doch nun: Thailand! Für mich eine ganz andere und neue Welt. Deswegen verspürte ich trotz aller Reiseerfahrung ein mulmiges Gefühl.
Dennoch „off we went“ von München via Doha nach Bangkok. Danach noch ein Hüpfer nach Krabi.
Krabi
Dort angekommen erwartete uns bereits der Transfer zum Laem Kruad Pier. Ob der thailändischen Fahrweise vorgewarnt, waren wir positiv überrascht. Die Überholmanöver waren nicht nur so gesetzt, dass nicht etwa das eigene Leben vor dem geistigen Auge ablief, nein, es wurde dabei sogar noch geblinkt. Nach der Taxifahrt ging es mit einem Longtailboat weiter und das Ziel der ca. halbstündigen Bootsüberfahrt war atemberaubend! Ziel: Das Koh Jum Resort, in Hanglage mitten im Tropenwald, mit kleinem, aber feinem Strand.
Ein Augenblick, der für mich zwei Seiten mit sich brachte. „DAS ist unser Resort? Unfassbar schön!“ Dem gegenüber: „Soviel Natur, was hier wohl alles so herumkriecht?“ Nach dem Ausstieg direkt am Strand ging es die kurze aber knackige Steigung zur Rezeption, die sich nach 30-stündiger Anreise und typisch thailändischer Luftfeuchtigkeit gut mal wie das Erklimmen des Traunsteins anfühlen kann. Trotz Müdigkeit und (noch) ungewohnter Hitze kamen wir jedoch rasch zu einer Erkenntnis.
Das Koh Jum Resort ist der perfekte Ort für alle jene, die entspannen wollen, wenig „Action“ und Luxus brauchen, sondern Wert auf authentische Freundlichkeit und Bodenständigkeit legen. Angst vor Kleingetier sollte nicht vorhanden sein, diese reduziert den Entspannungsfaktor doch sehr. Highlights waren das Essen, die Thai-Massage mit Blick auf den Strand und die Seaview-Terrasse. Auch wenn wir nur zwei Nächte an diesem wunderschönen Ort verbracht hatten, fiel uns der Abschied schwer.
Thapwarin Resort auf Ko Hai (Koh Ngai)
Doch unsere Rundreise beinhaltete zwei weitere, nicht minder spektakuläre Stationen. Vom Koh Jum Resort ging es via Longtailboat, Taxitransfer und Speedboat weiter zum Thapwarin Resort auf Ko Hai (Koh Ngai). Am Ende der Bootsüberfahrt wartete „Wow-Effekt Nr. 2“. Bereits von Weitem war erkennbar, wie das dunkle, aufgewühlte Meer in ein etwas weniger aufgewühltes Türkis überging. Dem Moment des „Sag nicht das ist es?“ folgte sogleich die Frage der Bootscrew „Thapwarin Resort?“ „Yes, yes, wow, yes, mhm!!!“ lautete circa unsere ungläubige Antwort.
Bei Flut angekommen, warf es das Boot ordentlich hin und her, die bis zum Oberschenkel reichenden Wellen beim Ausstieg ins Paradies wurden jedoch gerne in Kauf genommen. Wieder bekamen wir beim Check-In diverse Infos, bei denen „dank“ Thai-Englisch alles an Konzentration aufzubringen war, um das Wichtigste einigermaßen zu verstehen. Und schließlich, unser Bungalow.
Als ob sie um meine Ängste wussten, bekamen wir ein Zimmer, gerade mal 15 Schritte von der Rezeption und ca. 30 Schritte vom Strand entfernt. Das Risiko eines unerwünschten Tierbesuchs war damit deutlich reduziert, meine Erleichterung groß. Zudem konnte sich der Ausblick mehr als sehen lassen. Zwischen Rezeption und einem Beach-Bungalow hindurch hatten wir eine Traumaussicht aufs Meer. Anders als das Koh Jum Resort bietet der Strand beim Thapwarin bei Flut tolle Bademöglichkeiten.
So fingen wir uns beim stundenlangen „Herumblödeln“ auf den Reifenschläuchen bei den genialen Wellen unseren ersten richtigen Sonnenbrand ein, den wir aber gerne in Kauf nahmen. Da bei Ebbe keine Wasseraktivitäten möglich sind, nutzten wir diese Zeit für Spaziergänge und das Sammeln von Muschel- und Korallensouvenirs, mit denen Koh Ngai wahrlich nicht geizt. Etwas wenig überraschend verließen wir auch dieses Resort nach zwei Nächten mit einer ordentlichen Portion Wehmut im Gepäck. Das Longtailboat war natürlich wieder überpünktlich und brachte uns zum Abschluss unserer Rundreise nach Ko Muk (Koh Mook).
Ko Muk (Koh Mook)
Dort fanden wir mit dem Sivalai Resort die mit Abstand luxuriöseste Unterkunft vor.
Wenngleich der Bungalow und der Strand traumhaft schön waren, so sind wir doch nicht die Art von Touristen, die den gebotenen „Luxus-Service“ benötigen. Dass zum Beispiel eigens jemand um ca. 19 Uhr ins Zimmer kommt, das Moskitonetz über das Bett gibt, Gelsenstecker einsteckt und Anti-Mücken-Spray versprüht wirkte für uns etwas übertrieben. Aber solche Dinge sind nun mal Geschmackssache. Umso spannender war für uns, dass es auf Koh Mook ein kleines Dorf gibt, was uns die Möglichkeit gab, Thailand endlich mal abseits eines Hotels zu sehen. Und wie uns das gefiel! Authentische Küche, kleine Supermärkte, Mopeds so weit das Auge reicht und endlich Gelegenheiten zum Shoppen.
So gesehen ist Koh Mook eine tolle Kombination aus einer sehr ansprechenden Unterkunft und der Möglichkeit, den Gaumen- und Shoppingfreuden in dem nahegelegenen Village um etliches preisgünstiger zu frönen.
Bankgkok
Nach insgesamt sechs Nächten im Rahmen der Rundreise ging es schließlich weiter nach Bangkok. Am Silvesterabend gegen 19 Uhr angekommen zahlten wir gleich mal etwas „Touristen-Deppen-Steuer“ und ließen uns ein viel zu teures Taxi aufschwatzen. Wir hatten andererseits auch keine Wartezeit und waren nur knapp eine halbe Stunde später bei unserem Hotel.
Und dann, unser erster richtiger Fauxpas: Zu Silvester in Bangkok verschliefen wir doch tatsächlich den Jahreswechsel :)!
Für uns keine große Tragödie, die Vorfreude auf die City-Tour am nächsten Tag war umso größer. Unser Privat-Guide war auf unsere Wünsche voll und ganz eingegangen, wir sahen Bangkok abseits der Touristenströme, wunderschöne, nicht überlaufene Tempelanlangen und unvergleichliche Märkte.
Wir hatten aufgehört, die „Wow-Effekte“ zu zählen. Am nächsten Tag dann auf eigene Faust unterwegs konnten wir mit dem „Chatuchak Markt“ ein echtes „Must see“ abhaken. Ein Thai-Kochkurs, der Patpong Night Market, eine letzte Thai-Massage und Relaxen auf der Dachterrasse des Hotels ließen die verbleibenden Tage am Ende sogar etwas zu schnell vergehen.
Doch die Wehmut hielt sich in Grenzen, da uns schon zuvor klar geworden war, dass uns Bangkok bzw. Thailand bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen hat. Ein beeindruckendes Land mit unfassbar freundlichen Menschen, die es auch Thailand-Neulingen sehr leicht machen und einer Küche, die keine Wünsche offen lässt. Fazit: Die USA hätten keine Chance gegen Thailand, wäre da nicht Hawaii…
Die Rundreise „Perlen der Pha Nga Bucht“ findet ihr im aktuellen Thailand Katalog von FTI Touristik!