Meer erleben mit der Star Flyer

Nirgendwo ist man dem Meer näher, riecht die Luft salziger und fühlt sich der Fahrtwind besser auf der Haut an, als im Netz vorne am Bug eines Segelschiffes. Willkommen an meinem Lieblingsplatz auf dem Segelschoner Star Flyer.

Schiffsreise ja – Kreuzfahrt nein

Insgesamt haben wir knapp 400 nautische Meilen zurückgelegt. 80 Prozent davon unter weißen Segeln. Die karibischen Inseln St. Maarten, Nevis, Dominica, Iles de Saintes, Guadeloupe, Antigua und St. Barth haben wir entdeckt. Bei 30 Grad, Sonnenschein und perfektem Wind. Türkis bis dunkelblaues Wasser, weiße Sandstrände und üppig grüne Palmen unser ständiger Begleiter. Unterwegs sind wir mit Star Clippers auf einem ihrer drei Segelschiffe – der Star Flyer. Die Star Clippers Flotte zählt zu den einzig wahren 4- und 5-Mastern (Großseglern) unserer Zeit und vereint Segelromantik mit modernstem Komfort. Die drei Großsegler sind Königinnen der Weltmeere und allesamt verkörpern sie voller Stolz die Tradition der berühmten Clipper-Segler und so ist es nicht verwunderlich, dass Kreuzfahrtdirektor Peter gleich am ersten Tag meint:

„Vergesst alles was ihr bei bisherigen Kreuzfahrten gelernt und erlebt habt. Das hier ist keine Kreuzfahrt, das hier ist eine Schiffsreise, eine Reise unter Segeln.“

Verdeutlicht wird das ganze Abenteuer noch durch die Worte des Captains der voraus schickt: „Das ist nicht mein Schiff, das ist Ihr Schiff.“ Und in der Tat sind Gäste auf den Star Clipper Schiffen dazu angehalten beim Segelsetzen mitzuhelfen, das Ruder zu übernehmen, einen Blick auf die Brücke zu werfen, mit den Angestellten an Bord zu plaudern, gerne an Deck zu übernachten oder vorne im Netz die pure Freiheit zu genießen. Letzteres muss man mir nicht zwei Mal sagen und so liege ich meistens nach Sonnenaufgang für eine Stunde im Netz und vergesse dort ganz einfach mal Zeit und Raum.

Charmante Nostalgie auf der Star Flyer

Die 4-Mast-Schonerbark Star Flyer ist in jeder Hinsicht ein modernes Kreuzfahrtschiff, das ihren Gästen aber die Tradition und Romantik der legendären Segelschiffe nahe bringt. Dunkles Holz, blaue Stoffbezüge und goldene Dekoelemente sorgen genauso dafür wie zahlreiche Schiffstaue und die Segel (gefaltet oder gesetzt). Die Star Flyer beherbergt maximal 170 Passagiere in sechs Innenkabinen, 70 Außenkabinen, acht Deluxe-Deckkabinen mit direktem Zugang zum Deck und einer großzügigen Eigner-Kabine. Die Kabinen überzeugen durch viel Stauraum, Sauberkeit, eine Klimaanlage und angenehme Matratzen sowie einem Bullauge mit Blick aufs Meer. Zu den öffentlichen Bereichen zählen zwei Sonnendecks mit jeweils einem Pool, die Bibliothek, das Restaurant und das Herzstück – die Tropical Bar am Hauptdeck. Dort trifft man sich zum Morgenkaffee beim Sonnenaufgang, untertags beim Warten aufs Tenderboot und abends zum Cocktail of the Day, der mit nur 5 Euro ein wahres Preis/Leistungsgenie ist.

Genuss rund um die Uhr

Neben Faulenzen am Sonnendeck verbringen wir die meiste Zeit am Schiff wohl mit Essen. Zu umfangreich ist die angebotene Vollpension. Die startet mit dem Earlybird Breakfast um 6:00 Uhr morgens (kostenlosen Filterkaffee von der Station gibts übrigens den ganzen Tag), geht über zum normalen Frühstücksbuffet zum Mittagsbuffet (jeden Tag ein anderes Motto) über die Cocktail Hour mit Häppchen bis zum mehrgängig servierten Dinner plus Mitternachtssnack für Nachtschwärmer. Die Auswahl und der Geschmack sind sehr gut und von daher mussten wir das Frühstück schweren Herzens streichen, ansonsten wären wir wohl mit mind. drei Kilo mehr nach Hause gekommen. Besonders in Erinnerung bleiben der Lunch am Sonnendeck am Schiff sowie das BBQ, das am Strand von Antigua aufgebaut wurde. Beim Dinner ließen die vielen Gänge und Optionen keine Wünsche offen. Angenehm auf der Star Flyer: keine fixen Essenszeiten und bis auf lange Hosen bei Männern, auch sehr legere Kleidervorschrift.

Die Sache mit dem Sport

Um dem ganzen Genuss Einhalt zu gebieten würde sich ein Fitnessraum gut machen, den gibt es aber leider nicht. Die halbe Stunde leichte Morgengymnastik nutze ich als Stretching-Einheit während ich auf der Kabine mit der mitgebrachten Yogamatte noch tägliche Bodyweight Workouts voraus schicke. Sonnenbaden auf der Strandliege verbrennt nämlich leider zu wenig Kalorien. Lassen es Wind und Wetter zu (leider selten der Fall) kann man ab der Gangway Wassersport betreiben. Ansonsten dann an Land: SUP, Kajak, Windsurfing und auch Wasserski. Die beiden Jungs vom Sportsteam schippern das ganze Equipment jeden Tag an Land und stehen dort mit Rat und Tat zur Seite um Willigen wie mir die Kalorienverbrennung zu ermöglichen. Ach so: Mastklettern zählt auch zu sportlicher Aktivität. Schweißtreibend ist es nämlich allemal. (Stichwort: Angstschweiß).

Fazit

Eine Segelreise auf der Star Flyer ist entspannt, da keine Zwänge, kein Animationsprogramm und dankenswerterweise auch keine „Freizeitstressmöglichkeiten“ a la Casino, Kino & Co – wie man sie auf den Kreuzfahrtriesen findet – geboten werden. Die Landgänge erfolgen via Tenderboote – geshuttlet wird wahlweise zum Strand oder in den jeweiligen Ort und das meistens halbstündlich. Am Vortag erfährt man von Cruise Director Peter jeweils Wissenswertes zum nächsten angelaufenen Hafen. Organisierte Ausflüge würde es geben, die kommen allerdings oftmals aufgrund mangelnder Teilnehmer nicht zu Stande. Macht aber nix, sind wir ohnehin lieber auf eigene Faust unterwegs. Hier würde ich mir allerdings mehr Tipps und Informationen wünschen. Die Nebenkosten an Bord sind überschaubar, da die Getränkepreise mehr als human sind (Cocktail of the Day 5 Euro, 1 Flasche Wein ab 21 Euro, Cappuccino 2,50 Euro). Ansonsten einfach in den Tag treiben lassen, Sonne und Meerluft genießen.

Mehr Meer als auf einem Schiff der Star Clippers geht nämlich fast nicht.

Alle Infos zur Star Clippers Flotte und den angebotenen Kreuzfahrten in Asien, der Karibik, im Mittelmeer usw. findet ihr hier>>. Ich weiß ihr wollt noch mehr von unserer Route in der Karibik sehen – kommt bald versprochen.

 

1 Comment

  • Nicola Bossek sagt:

    Liebe Silvia,
    mit viel Freude haben wir uns deinen Beitrag und die tollen Bilder vom Starflyer angesehen. Mit der Folge… wir wollen sofort wieder los.
    Besser kann man es gar nicht ausdrücken.
    Es macht immer wieder Spaß deine Beiträge zu lesen.
    Selbst unsere Enkeltochter(17 Jahre) ist begeistert . Sie hat gerade angefangen für ihre Schülerzeitung kleine Artikel zu schreiben.
    Wir freuen uns schon auf die nächsten Beiträge von Dir.
    Euch eine schöne Weihnachtszeit und bis bald⛵️
    Liebe Grüße aus Berlin/Falkensee Nicola und Jörg

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