Wenn man in Wien isst, isst man Geschichte, Handschrift und Herzblut. Manchmal auf Haubenniveau, manchmal ganz unkompliziert – aber immer mit Charakter. Und genau darum geht’s in diesem Beitrag: fünf Lokale, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber alle etwas gemeinsam haben – sie servieren, was schmeckt und bleibt. Egal ob Pizza in XXL, Frühstück deluxe, kreative Küche mit Streetstyle, Wein mit Italo-Twist oder nachhaltiger Genuss ohne Schnick Schnack.
Wer Wien mit dem Gaumen entdecken will, ist hier goldrichtig.
Und hungrig sollte man definitiv sein. (Werbung)
Out of the Ordinary “Hotelfrühstück”
Wer den Tag mit einem außergewöhnlichen A la Carte Frühstück nebst einem Hauch Alt-Wiener Charme beginnen will, sollte sich das Frühstück im Hotel Palais Mailbergerhof nicht entgehen lassen. In den historischen Gemäuern des barocken Stadtpalais genießt man à la carte statt Einheitsbuffet – frisch zubereitet, liebevoll angerichtet und in herrlich ruhiger Atmosphäre: Ob klassisch mit weichem Ei und Semmerl oder besonders mit Avocado Brot Deluxe (Avocado, getrocknete Tomaten, Feta, Sprossen und weitere Toppings nach Lust und Laune). Zusätzlich zu den Gerichten auf der Karte gibt es noch ein Buffet, mit einer Brotauswahl und -qualität, die ihres gleichen sucht. Und als wär es nicht genug, zaubert die Küche täglich ein Tagesgericht, in unserem Fall gab es Kaiserschmarrn. Besonders schön: der charmante Innenhof, wo man im Sommer zwischen Rosensträuchern und Stadtstille den ersten Kaffee des Tages trinkt.
Mein Tipp: das Avocado Brot Deluxe und die Pancakes
Annagasse 7, 1010 Wien, www.mailbergerhof.at
Unkompliziertes Dolce Vita
Wenn der Appetit nach etwas unkompliziertem Italienischem schreit, führt kein Weg an L’Osteria vorbei. Hier stimmen Preis, Portion und Stimmung: riesige Pizzen zum Teilen, Pasta-Klassiker und ein lebhaftes Ambiente – ideal, um abzuschalten nach Sightseeing oder fürs gesellige Abendessen mit Freunden. Berühmt sind die großen Pizzen, die allerdings problemlos geteilt und jede Hälfte dann auch unterschiedlich belegt werden kann.
Mein Tipp: die Antipasti Platte für 2 als Starter. Das Beste vom Besten auf einem Teller. Dazu eine Karaffe italienischen Pinot Grigio und das Italo-Flair ist perfekt.
Bräunerstraße 11, 1010 Wien, www.losteria.net/at/
Etabliert mit frischem Wind
Eines unserer absoluten Lieblingslokale in Wien ist das Restaurant Spelunke. Graffiti- und Street-Art-Wände, Cocktails und eine große Auswahl kreativer Gerichte – Fisch, Octopus, Trüffel-Pommes – sorgen für ein Menü, das zwischen Bar und Restaurant changiert. Außerdem liegt es quasi an der Donau und verfügt über einen Außenbereich, der trotz Nähe zur Hauptstraße ruhig, cool und angenehm ist. Hervorzuheben ist Küchenchef Alexander Knelle. Er wurde zum ersten Mal Küchenchef im Alter von 23 Jahren und das gleich in einem 2 Hauben Restaurant in Kitzbühel. Für die Spelunke ein wahnsinniger Glücksgriff, ihn als Küchenchef zu gewinnen, als das Lokal im Mai 2023 von Michael Dvoracek (auch Inhaber von Viva la Mamma) neu übernommen wurde.
Mein Tipp: Eine kleine Auswahl von Pizzen aus der “Viva la Mamma Ecke” findet sich auch auf der Speisekarte der Spelunke und diese sind einfach nur sagenhaft – Punkt.
Taborstraße 1, 1020 Wien, www.spelunke.at
Wo das Burgenland auf Italien trifft
Für Weinliebhaber und Leute, die gerne ein Glas genießen – vielleicht mit kleinem Snack – ist Leo Hillinger Wineshop & Bar in der Wollzeile ein Muss. Nur einen Katzensprung vom Stephansdom entfernt, verbindet der Laden Weinverkauf mit gemütlicher Bar-Atmosphäre: drinnen stilvoll, draußen Schanigarten (je nach Saison). Auf der Karte: die gesamte Hillinger-Weinpalette plus italienischer Kleinigkeiten wie ein täglich frisch gezaubertes Pastagericht oder sensationeller Mozzarella. Geschuldet dem aktuellen Betreiber der Bar, dessen Wurzeln unverkennbar in Italien liegen.
Mein Tipp: Ein Glas Secco Rose und den Käseteller mit italienischen Köstlichkeiten
Wollzeile 25, 1010 Wien, www.leo-hillinger.com/weingut-wineshops/wineshops-bars/
Mit und ohne Schnick Schnack
Nachhaltig und zugleich durchgestylt ist das Restaurant Labstelle. Regionalität, Saisonalität und Qualität sind hier keine Schlagworte, sondern sichtbar auf dem Teller. Fleisch, Fisch oder vegetarisch/vegane Gerichte, alles kommt von heimischen Produzenten, vieles bio oder nährstofforientiert verarbeitet. Ökologisches Bewusstsein trifft auf urbanes Ambiente plus schöner Innenhof zum Verweilen. Die Gerichte nicht nur schön anzusehen sondern 100%iger Genuss – ehrlich, geschmackvoll, rund. Insbesondere die vegetarisch/veganen Speisen sind hier zu nennen, denn diese sind weit abseits der klassischen 0815 Kreationen, die man sonst wo aufgetischt bekommt.
Mein Tipp: Unbedingt mal das legendäre Flying Frühstück ausprobieren. Dafür braucht ihr aber mindestens 2,5 Stunden Zeit. Gibt es nur Samstags. Laufend wird serviert, was die Küche zaubert. Bis zu zehn Speisen. Bekanntes und Unbekanntes.
Lugeck 6, 1010 Wien, www.labstelle.at